Seit 20 Jahren gilt in Österreich die Kastrationspflicht für Katzen, seit 2016 ist sie auch für Katzen in bäuerlicher Haltung verpflichtend. Und dennoch: In fast allen Tierheimen in Oberösterreich gibt es eine Schwemme an unkastrierten Fundkatzen bzw. Katzenbabys. Diese sind meist in körperlich erbärmlichem Zustand: abgemagert, krank und ungepflegt.
Viele Katzenbesitzer in Oberösterreich ignorieren offenbar die gesetzliche Kastrationspflicht. „In der Landwirtschaft gibt es nicht einmal alle 50 Jahre eine Kontrolle, und bei Privathaushalten sind gar keine Routinekontrollen vorgesehen. So etwas macht Gesetze zahnlos“, ärgert sich Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler. Sie meint, dass viel Leid und hohe Behandlungskosten vermeidbar wären, würde die Kastrationspflicht flächendeckend und engmaschig kontrolliert werden.
Zu geringe Strafen
Wird ausnahmsweise aber doch jemand überführt, fallen die Strafen in der Regel sehr milde aus. „Bis zu 3750 Euro und im Wiederholungsfall 7500 Euro dürften verhängt werden – das wäre abschreckend, aber oft sind die Strafen kaum höher als für Telefonieren am Steuer, obwohl es um Lebewesen geht“, kritisiert Stadler.
Tierschutzeinrichtungen stoßen an Grenzen, da die Unterstützungskontingente zur Kastration von Katzen nicht mehr ausreichen.
Rudi Hemetsberger, Tierschutzsprecher der Grünen
Bild: OÖ. Landtagsdirektion
Zu wenig Finanzhilfe?
Rudi Hemetsberger, Tierschutzsprecher der Grünen, geht davon aus, dass leider auch die finanziellen Unterstützungskontingente für die Tierschutzeinrichtungen zur Kastration von Streunerkatzen zu gering sind.
In einer Landtagsanfrage verlangt er nun Auskunft darüber, wie viel Budget dafür in den vergangenen Jahren zur Verfügung gestanden hat, wie viele Katzen jeweils kastriert wurden und welche Finanzmittel heuer dafür eingeplant sind.
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