Alarm im Wienerwald

Für Deponie sollen 3000 Bäume sterben

Österreich
21.05.2025 20:00

Umweltschützer schlagen Alarm: Mitten im Biosphärenpark Wienerwald sollen 3000 Bäume für die Errichtung einer Aushubdeponie gefällt werden. Ausgerechnet das Land Niederösterreich will dort bauen ...

Umweltalarm in der Klosterneuburger Katastralgemeinde Weidlingbach (Niederösterreich): Ausgerechnet in einem Natura-2000-Schutzgebiet mitten im Biosphärenpark Wienerwald droht laut grünen Ökokämpfern ein massiver Baummord: „Nicht weniger als 3000 Stämme sollen gefällt werden“, so Stadtrat Johannes Edtmayer. Er zeigt sich über den positiven Baubescheid des Landes Niederösterreich fassungslos.

„Wie kann eine Bodenaushubdeponie ausgerechnet in diesem Vogelschutzgebiet genehmigt werden?“, ist auch die Busunternehmerin und Gemeinderätin Sabine Zuklin verärgert über „die auffallend intransparente Genehmigungspraxis“. Auf den drohenden Baummord wurden die Öko-Kämpfer nur zufällig aufmerksam.

Die Bäume im Schutzgebiet entfalten gerade ihre Schönheit, doch 3000 Stämme sollen für eine Deponie gefällt werden.
Die Bäume im Schutzgebiet entfalten gerade ihre Schönheit, doch 3000 Stämme sollen für eine Deponie gefällt werden. (Bild: Imre Antal)

Ohne Wurzelfestigung droht Talüberschwemmung
Gleichzeitig prangern die Naturschützer eine bedrohliche Folge, die diese Massenabholzung mit sich bringen würde, an: „Halten die Baumwurzeln den Boden nicht mehr zusammen, so würde es bei Unwettern wie im Herbst des Vorjahres zu noch weit schlimmeren Überschwemmungen entlang des Baches kommen.“

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Es entsteht der Eindruck, dass die Bezeichnungen Biosphärenpark Wienerwald und Natura-2000-Schutzgebiet tatsächlich zu wenig Schutz bieten und nur eine wertlose Etikette für die Baumoase sind.

Stadtrat Johannes Edtmayer

Zudem warnen der Jurist und die studierte Maschinenbautechnikerin vor einem damit verbundenen enormen Verkehrsproblem: „Durch den massiven Lkw-Verkehr von etwa 16.000 Lasterfahrten im Jahr würde die natürlich gewachsene Struktur zerstört.“ Beim „Krone“-Lokalaugenschein zeigte sich, dass auf der einspurigen Landstraße mitten durch den Ort, vorbei an einer Kirche und Schule, der Verkehr praktisch in einer Endlosschlange zum Stocken kommen würde.

„Wir haben bereits versucht, medial auf die Problematik aufmerksam zu machen – bis jetzt scheint aber noch keine positive Lösung in Sicht“, so das Baumschützerpaar, „jetzt hoffen wir auf die Kraft der ,Krone‘.“ 

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