So wappnet man sich

Steirer in Sorge vor dem Borkenkäfer

Steiermark
20.05.2025 18:00

In den üppigen steirischen Fichtenwäldern fühlen sich Borkenkäfer wohl. Demnächst schlüpft die erste Generation an Schädlingen, wenn auch dieses Jahr mit etwas Verzögerung. So können sich Waldbesitzer schützen.

Das Frühjahr ist in Sachen Borkenkäfer entscheidend. „Wenn Mitte Mai kein großer Ausbruch war, dann haben wir schon zwei Monate gewonnen“, erklärt Josef Krogger, Experte für Waldbau und Forstschutz bei der Landwirtschaftskammer Steiermark. Aktuell wächst die erste Generation an Krabbeltieren heran – entwickelt sie sich gut, folgen ihr zwei Generationen samt Geschwisterbruten nach. „Da kann es eine explosionsartige Entwicklung geben. Aus einem Käferpaar werden 50 bis 70 Nachfahren“, sagt Krogger.

Heuer hat den Waldbesitzern glücklicherweise das Wetter in die Karten gespielt: Ausreichend Niederschlag und häufige Temperaturwechsel machten es den Käfern schwierig, ihre Brutsysteme in den Rinden anzulegen. Keine trockene, warme Umgebung, wie sie es lieben – „dann hätten wir jetzt schon viele frische Käfer“.

In der kritischen Phase sollte man den Wald wöchentlich auf einen Befall kontrollieren. Gerade in der Oststeiermark, wo der Sturm letztes Jahr besonders heftig war, ist erhöhte Vorsicht geboten.

(Bild: Landwirtschaftskammer Steiermark)

Josef Krogger

Experte für Waldbau und Forstschutz, Landwirtschaftskammer Steiermark

Trotz leichter Entwarnung ruft der Forstexperte zur Vorsicht auf. Denn die steirischen Wälder sind nicht so fit, wie sie sein könnten, es fehlt ihnen an Abwehrkräften. Einerseits sorgte der schneearme Winter für Trockenstress, wodurch Bäume schwerer Harz als Schutz gegen die Borkenkäfer produzieren können. Andererseits sind sie noch durch den vergangenen Unwettersommer geschwächt. „Gerade in der Oststeiermark, wo der Sturm besonders heftig war, ist erhöhte Vorsicht geboten“, meint Krogger.

Weil er selbst ein Waldstück in der Region betreut, spricht er aus Erfahrung: „In dieser kritischen Phase sollte man den Wald wöchentlich auf einen Befall kontrollieren.“ Auch Drohnen mit Infrarotkamera können helfen, dass keine Hotspots entstehen. Betroffene Bäume müssen schnellstmöglich gefällt werden. Langfristig sollte man außerdem auf Mischwälder setzen, „aber man kann nicht aus Angst vor dem Borkenkäfer alle Fichten umschneiden“. Finanzielle Unterstützung bei der Aufforstung robuster Wälder bietet der Österreichische Waldfonds.

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