Vorfall bei Lufthansa
Ohnmacht im Cockpit: Jet flog ohne Piloten
Während eines Lufthansa-Flugs von Frankfurt nach Sevilla ist der Co-Pilot plötzlich ohnmächtig geworden – ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als der Kapitän auf der Toilette war. Die Maschine flog dann ungefähr zehn Minuten auf Autopilot.
Das geht aus einem Untersuchungsbericht der spanischen Unfalluntersuchungsbehörde CIAIAC zu dem Vorfall vom 17. Februar 2024 hervor. Demnach konnte die Maschine stabil weiterfliegen, obwohl der bewusstlose Co-Pilot ungewollt Bedienelemente betätigte. Dem Kapitän gelang es etwa zehn Minuten später mithilfe eines Notfallcodes, die Sicherheitstür zum Cockpit zu öffnen. Er hatte erst im Monat zuvor ein Training für solche Notfälle absolviert.
Der Kapitän hat dem Bericht nach fünfmal vergeblich den normalen Türöffnungscode eingegeben, der einen Summton auslöst, damit der Co-Pilot die Türöffnung freigibt. Mit Gewalt lassen sich diese Sicherheitstüren nicht öffnen. Mit dem Notfallcode geht die Tür auch ohne Zutun aus dem Cockpit auf.
Notlandung in Madrid
Der Kapitän fand den Co-Piloten schließlich ganz blass und stark verschwitzt vor. Zudem machte er eigenartige Bewegungen. Der Kapitän entschied sich daher zur Notlandung in Madrid. Die Maschine mit 199 Passagierinnen, Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern an Bord landete sicher. Der Co-Pilot wurde in ein Krankenhaus gebracht. Laut dem Bericht hatte der Betroffene (38) keine Hinweise auf eine Vorerkrankung.
Der Vorfall wirft die Frage auf, ob Fluggesellschaften wieder eine durchgehende Doppelbesetzung des Cockpits einführen sollten.
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