Verstappen wortkarg

Piastri völlig unbeeindruckt: „Kümmert mich wenig“

Formel 1
21.04.2025 17:07

Oscar Piastri ist erstmals der Gejagte in der Formel 1. Mit seinem dritten Saisonsieg in Saudi-Arabien erklomm der Australier am Sonntag erstmals in seiner Karriere die Spitze der WM-Gesamtwertung. „Die Tatsache, dass ich führe, kümmert mich wenig“, gibt er sich allerdings völlig unbeeindruckt.

Der 24-Jährige führt nach fünf von 24 Rennen zehn Punkte vor seinem McLaren-Teamkollegen Lando Norris und zwölf vor Weltmeister Max Verstappen, der aus seinem Red Bull weiterhin das Maximum herausholt – sich nach dem Grand Prix in Jeddah aber aus Zurückhaltung auf die Zunge biss.

Max Verstappen (Bild: AFP/APA/GABRIEL BOUYS)
Max Verstappen

Denn der Niederländer war wegen seines Manövers in der ersten Kurve, als er dank einer Abkürzung die Führung behielt, von den Stewards mit einer Fünf-Sekunden-Strafe belegt worden. Piastri übernahm deshalb die Spitzenposition und verteidigte sie bis ins Ziel eiskalt vor Verstappen. Die Meinungen über den Vorfall gingen freilich auseinander. Während Piastri knapp vor Verstappen einlenkte und sich deshalb im Recht sah, hielt der Niederländer die Strafe für überzogen. „Das Problem ist, dass ich meine Meinung nicht sagen kann, weil ich bestraft werden könnte. Also ist es besser, nicht darüber zu sprechen“, sagte der Vierfach-Champion verärgert. „Das ist einfach die Welt, in der wir leben.“

Red Bull zuversichtlich
Am Ende fehlten Verstappen etwa 2,6 Sekunden auf seinen zweiten Saisonsieg. Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko äußerte sich ausführlicher als sein Schützling. Piastri habe Verstappen keinen Platz gelassen, sagte der Steirer im ORF und sprach von einem Rennvorfall. „Das war sicher hart.“ Trotz des verpassten Triumphes herrschte bei Red Bull mehr Zuversicht als zuletzt. „Wir sind schon irgendwie konsterniert, dass wir den Sieg nicht nach Hause gefahren haben“, meinte Marko. Aber: „Wenn unser Auto im richtigen Arbeitsfenster ist, dann sind wir gleich schnell. Und dann haben wir auch den Max-Faktor. Das baut auf für die Zukunft.“

Beim nächsten Grand Prix in zwei Wochen in Miami werden die Karten wieder neu gemischt, die McLaren-Dominanz scheint jedenfalls geschrumpft zu sein. Piastri lieferte am Roten Meer erneut eine fehlerfreie Vorstellung ab, anders als Norris, der seine Aufholjagd nach einem Qualifying-Crash auf dem vierten Platz abschloss. Die „Gazzetta dello Sport“ nannte Piastri deshalb den „Eisjungen von McLaren“, die „As“ lobte den Australier überschwänglich: „Aus den ‘Papaya-Regeln‘ und der weichen Hand von McLaren ist ein eiskalter und skrupelloser Fahrer hervorgegangen, der Verstappen die Stirn bieten und ihm eine Kostprobe seiner eigenen Medizin geben kann.“

Piastri lässt WM-Führung kalt
Piastri ist nach seinem Manager Mark Webber der erste Australier seit 15 Jahren, der die WM anführt. „Die Tatsache, dass ich führe, kümmert mich wenig. Aber ich bin stolz auf die Arbeit und die Gründe, warum wir die Meisterschaft anführen“, sagte er gewohnt gelassen. Der Zwischenstand sei nur dank der harten Arbeit des Teams und von ihm persönlich vor der Saison möglich. „Auf diese Dinge bin ich stolzer als auf die Tatsache, dass ich die WM anführe. Denn im Endeffekt will ich sie nach dem 24. und nicht nach dem fünften Rennen anführen.“

Lobende Worte für Piastri gab es auch von Verstappen. „Er ist jetzt in seinem dritten Jahr und fährt sehr solide. Er ist sehr ruhig in seiner Herangehensweise, das gefällt mir“, sagte der 27-Jährige. „Das zeigt sich auf der Strecke. Er liefert ab, wenn er muss, und macht kaum Fehler. Genau das benötigt man, wenn man um den Titel kämpfen will.“ Auch Webbers Unterstützung sei ein wichtiger Faktor. „Personen lernen von ihren eigenen Karrieren. So ging es mir mit meinem Vater und Mark berät Oscar. Am Ende des Tages nutzt Oscar sein Talent, und das ist schön zu sehen.“

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