Das Team um Roberto Coppari von der Universität Genf spritzte Mäusen, die das Zucker abbauende Hormon Insulin nicht produzierten, Leptin direkt ins Gehirn. So konnten sie jene Hirnzellen identifizieren, die für die blutzuckersenkende Wirkung von Leptin zuständig sind, berichteten die Forscher.
Die Wissenschaftler bestimmten zudem die Gewebe, die durch Leptin angeregt Blutzucker aufnehmen. Dies waren die Leber, gewisse Muskeln und das braune Fettgewebe, das Fett verbrennt. Diese könnten künftig gezielt für Therapien angepeilt werden, erläuterte das Team von der Universität Genf.
"Alternative zum Insulin"
"Dank dieser Erkenntnisse zeichnen sich Alternativen zum Insulin ab", sagte Coppari. Dieses hat nämlich gefährliche Nachteile: Eine falsche Dosierung kann zur Unterzuckerung und diese zur Bewusstlosigkeit führen. Zudem erhöht Insulin den Blutdruck und den Cholesterinspiegel, weshalb viele ältere Diabetiker an Herzkreislaufkrankheiten leiden.
Leptin hingegen scheint sogar ein besserer Gegenspieler von Glucagon zu sein - das Hormon, das den Blutzuckerspiegel erhöht - und senkt daher den Blutzuckerspiegel offenbar präziser. Es löst keine Unterzuckerung aus, baut die Fettspeicher ab und zügelt zudem den Appetit. Die Ergebnisse wurden im Fachblatt "Cell Metabolism" publiziert.
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