Gymnastik-WM in Kiew

Russische Hymne für ukrainische Weltmeisterin

(Bild: AP)

Da holt ausgerechnet bei einer Weltmeisterschaft in der Rhythmischen Gymnastik in der Ukraine einmal eine Ukrainerin statt den dauernd siegenden Russinnen die Goldmedaille und was machen die ukrainischen Veranstalter? Sie spielen bei der Siegerehrung erst recht die russische Hymne. Nach den ersten paar Takten wurde das Missgeschick zwar erkannt – auch vom Publikum, das sofort zu pfeifen begann - und das Stück gestoppt, die Peinlichkeit war da aber schon angerichtet.

Ausgezeichnet sind die Beziehungen zwischen der Ukraine und Russland dieser Tage beileibe nicht – zumindest nicht so gut, dass man bei der Hymne des Nachbarlandes inbrünstig mitsingen würde.

Nicht verwunderlich daher, dass Ganna Rizatdinowas Lachen einem ungläubigen Staunen wich, als sie bei der Siegerehrung in Kiew die ersten Takte hörte. "Ich war traurig und auch ein wenig gekränkt", sagte Rizatdinowa Medienberichten vom Donnerstag zufolge.

"Ich kann es mir nur so erklären, dass wir nicht an Siege gewöhnt sind - sonst holen immer die Russinnen Gold", so die neue Weltmeisterin. Die Athletin hatte überraschend die russischen Favoritinnen besiegt.