Jagd im Schutzgebiet

Stadt ließ auch letztes Jahr zehn Gänse abschießen

Salzburg
04.03.2025 07:00

Schon in den vergangenen beiden Jahren wurden die Stadtgänse gejagt. Aktuell sind nur wenige Wildvögel rund um den Leopoldskroner Weiher (Salzburg). Jäger rechnen mit deutlicher Zunahme in den kommenden Wochen.

Für viel Wirbel hat die „Krone“-Geschichte über die Gänsejagd der Stadt mitten im Landschaftsschutzgebiet rund um den Leopoldskroner Weiher gesorgt. Viele Leser sind verwundert über den Bescheid der Stadt, der den Abschuss von zehn Graugänsen im Bereich Leopoldskron-Moos erlaubt. Zumal aktuell von einer Gänseplage rund um den Leopoldskroner Weiher keine Rede sein kann. Nur vereinzelt sind die Tiere auf Nahrungssuche.

„Jetzt sind es nur wenige. Aber, wenn es warm wird, sind es innerhalb einer Woche 150 oder mehr“, entgegnet Jagdleiter Franz Wolf dieser Beobachtung. Schon in den vergangenen beiden Jahren gab es einen entsprechenden Bescheid der Stadt. In der vergangenen Jagdperiode wurden alle zehn erlaubten Tiere auch erlegt. Es handelte sich dabei um männliche Jungtiere.

Grundeigentümer und Bauern rund um den Weihern beklagen die Auswirkungen durch die Gänse. (Bild: Pressefoto Scharinger/Daniel Scharinger)
Grundeigentümer und Bauern rund um den Weihern beklagen die Auswirkungen durch die Gänse.

Gänsebestand ist laut Jägern nicht gefährdet
„Es ist eine Aufgabe, die wir zu erfüllen haben. Das ist nichts, was uns große Freude bereitet“, versichert Wolf im Gespräch mit der „Krone“. Die Jäger dürfen zu Beginn der Brutzeit auch Eier aus den Nestern der Gänse entnehmen, um das Wachsen des Bestandes einzudämmen. Jeweils zwei Eier müssen aber in jedem Nest bleiben.

Als Feinde der Gänse sehen sich die Jäger dennoch nicht. „Wir sind froh, dass wir in unserer Stadt so einen artenreichen Wildbestand haben“, meint Wolf. Dass die Maßnahmen die Gänse-Population rund um den Weiher erheblich schwächen, glaubt er nicht: „Es werden nicht merklich weniger Gänse.“ Der Jagdleiter ist überzeugt, dass es „sicherlich zu einer Zunahme kommt“.

Grund für den Bescheid sind Beschwerden von Grundeigentümern und Bauern. Die Gänse würden im Frühling die umliegenden Wiesen leerfressen. Mehrere Felder seien auch mit Gänsekot übersät, der deutlich größer als die Exkremente von anderen Vögeln ist. Vor einem Jahr gab es auch eine Beschwerde einer Naturschutzorganisation beim Landesverwaltungsgericht. Diese wurde aber zurückgezogen. Tierschützer kritisieren das Vergrämen mit Kugel und Schrot. Auch der Einsatz von Schalldämpfern ist nicht nachvollziehbar.

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