Was wirklich hilft!

Gelsenplage: Tipps für Haut, Haus und Garten

Wohnkrone News
12.06.2019 16:50

Mit den ersten heißen Tagen sind sie auch schon da: Gelsen verleiden uns so manchen lauschigen Sommerabend im Freien. Besonders störend sind sie in der Wohnung, wenn sie mit ihrem penetranten Summen den ohnehin leichten Schlaf in schwülen Sommernächten stören. Besser also, die kleinen Blutsauger gar nicht erst in Haus oder Wohnung zu lassen. Wir verraten Ihnen hier nicht nur viele Praxistipps gegen Stechmücken, sondern auch, welche Anti-Gelsenmittel Sie im Regal stehen lassen sollten und wie Sie juckende Stiche richtig behandeln.

Anti-Gelsenmittel im Test
Gelsen zählen zu den großen Spielverderbern so gut wie jeder sommerlichen Aktivität in den Abendstunden. So mancher greift daher zu Anti-Gelsenmittel, um juckenden Stichen ein Ende zu bereiten. Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer Oberösterreich haben nun 20 Sprays und Gels aus österreichischen Drogeriemärkten und Apotheken getestet: Davon werden zehn empfohlen, acht nur bedingt und in zweien wurde der hautreizende Wirkstoff Diethyltoluamid (DEET) festgestellt, der bei Kindern gar Krämpfe auslösen kann. Schützen kann man sich bereits um 2,95 Euro, aber auch 13,29 Euro - für jeweils 100 Milliliter - ausgeben, wobei die beiden nicht empfohlenen Produkte zu den teuersten zählen.

Gelsen mit Icaridin zu Leibe rücken

Dieser Wirkstoff sollte zwar nicht für Kinder unter zwei Jahren verwendet werden, hat aber von den drei Wirkstoffen die geringste hautschädigende Wirkung. Nur bedingt empfehlenswert sind Mittel mit Extrakten des ätherischen Zitronen-Eukalyptusöls, denn diese können potenziell Allergien auslösen und erhöhen die Lichtempfindlichkeit der Haut. Anti-Gelsenmittel sollte bei Kindern nicht vor dem dritten Lebensjahr benutzt werden. Die Kleinen schütze man am besten mit heller, weiter und langärmeliger Kleidung. Für das Schlafzimmer bieten sich Gelsengitter am Fenster und ein Moskitonetz über dem Bett an. Gelsenstecker sind nur bedingt zu empfehlen und in letzter Zeit zunehmend in Verruf geraten.

Was zieht Stechmücken an?

  • Licht zieht Gelsen an: Stimmt nicht. Im Gegensatz zu anderen Insektenarten lassen sich die lästigen Blutsauger nicht durch Licht anlocken, da sie schlecht sehen. Sie orientieren sich an Gerüchen. Gelsen können Kohlendioxid, das wir ausatmen, auf eine Entfernung von 50 Metern wahrnehmen. Je mehr sich davon in der Atemluft befindet, desto größer die Anziehungskraft.
  • Süßes Blut ist beliebt: Die Zusammensetzung des Bluts hat Einfluss auf den Körpergeruch und somit auf die Vorlieben der Stechmücken. Stoffwechselprodukte wie Milch- oder Harnsäure sowie Ammoniak, die wir durch den Schweiß absondern, ziehen sie an.
  • Blutgruppe 0 als “Lockstoff“: Je nach Blutgruppe werden bestimmte chemische Signale über die Haut ausgesendet. Laut Studien fliegen Gelsen auf Menschen mit Blutgruppe 0 doppelt so oft wie auf jene mit Blutgruppe A an. Die Blutgruppe B liegt im Mittelfeld der Beliebtheit.
  • Sicher am Berg: Ab 800 bis 1000 Meter über dem Meer hat man Ruhe vor der Gelsenplage. Im Flachland brüten die Tiere in kleinsten Wasseransammlungen.
    Mehr Mythen klären wir HIER.

Wie schütze ich mein Eigenheim?

  • Moskitozelte und -netze: Eine Lösung für den Garten ganz ohne Gift können eigene Moskitozelte bieten. Ursprünglich stammen sie aus dem Campingbereich, haben sich aber innerhalb kürzester Zeit zu einem echten Renner entwickelt. Moskitozelte sind in verschiedensten Größen und Ausführungen erhältlich und ermöglichen auch Kindern ein entspanntes Spielen im Freien - und überdies Schutz vor Wespenstichen.
  • Insektenschutzgitter/-rollos: Im Innenbereich von Haus und Wohnung gilt die Devise: Der beste Schutz ist jener, der die Gelsen gar nicht erst ins Haus lässt. Ganz allgemein versteht man darunter eine Vorrichtung, die vor den Fenstern bzw. den Balkon- oder Terrassentüren angebracht wird, um das Eindringen von fliegenden Insekten in den Innenraum zu verhindern. Der große Vorteil: Sie halten durch das feine Maschengewebe bzw. die Drahtgitter nicht nur zuverlässig Gelsen ab, sondern auch Fliegen, Wespen und Co. Einzelne, wesentlich teurere Modelle verwehren gar Pollen den Einlass. Qualitätszeichen sind vor allem das Netzmaterial (Langlebigkeit, Lichtdurchlässigkeit etc.) und der Komfort in der Bedienung.
  • Hochwertige Systeme mit Selbsteinbau: Etwas teurer in der Anschaffung sind bereits fertige Insektengitter-Systeme, die man als Bausätze für die Selbstmontage kaufen kann. Der Montageaufwand hängt vom jeweils gewählten System ab. Ähnlich wie Modelle, die am Fensterrahmen eingehängt werden, sind Insektenschutzvorhänge. Praktisch sind auch Insektenschutz-Klemmrollos, die sich meist sehr einfach in der passenden Größe zurecht schneiden lassen und dann einfach in die Laibung gehängt werden. Heimwerker sind auch in Sachen Insektenschutz klar im Vorteil. Denn mit etwas Geschick lassen sich ebenso professionelle wie auch günstige Lösungen umsetzen.
  • Natürliche Mittel: Wer Gelsen auf natürlichem Wege zu Leibe rücken möchte, kann sich mit Lavendel-, Nelken- oder Zitronenöl behelfen. Auch ätherische Öle wie Sandelholz oder Eukalyptus können helfen. Doch Achtung: nicht unverdünnt auf die Haut geben!

So behandeln Sie Gelsenstiche richtig
Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen lassen sich Gelsenstiche oft nicht verhindern, aber immerhin lindern - z.B. indem man schnell einen warmen Gegenstand auflegt. Die Wärme zerstört das Protein, das den Juckreiz auslöst. Kaltes Wasser hilft entgegen der allgemeinen Annahme reichlich wenig, im Gegenteil: Der Juckreiz wird durch die Kälte nur noch verstärkt. In der Apotheke sind Salben erhältlich, die den Juckreiz mildern und die Schwellung lindern.

Hausmittel gegen juckende Stellen
Zwiebel- und Gurkenscheiben, Ringelblumensalbe und essigsaure Tonerde gelten als bewährte Hausmittel. Vorsicht walten lassen bei Teebaumöl: Die Geheimwaffe aus Australien kann mitunter Allergien auslösen. Wer nach einem Gelsenstich bei den Blutgefäßen einen Rotlauf, also eine Blutvergiftung, bemerkt, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen. Auch sind die summenden Plagegeister Überträger diverser Viren und Bakterien. Sollten Sie nach einem Stich über Fieber, Gelenksschmerzen, Hautausschläge oder andere grippeähnliche Symptome klagen, ist auf jeden Fall sofort ein Arzt gefragt (Vergiftungsnotruf: +43 1 406 43 43). Das Allerwichtigste ist jedoch: Auch wenn es furchtbar juckt, bitte nicht kratzen! Ein aufgekratzter Gelsenstich kann sich schnell entzünden und unschöne Narben hinterlassen.

krone.at-Leser schwören auf Balkon und Terrasse auf Tomatenpflanzen, Katzenminze, Lavendel oder die Duftpelargonie „Lillibet“. Auch mit Gewürznelken gespickte Zitronen können helfen, die lästigen Tiere zu vertreiben.

Sie haben erprobte Anti-Gelsen-Tipps? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar!

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