Umlaufbahn angehoben

Raumstation ISS musste Schrott im All ausweichen

Wissenschaft
22.11.2024 15:49

Die Internationale Raumstation ISS ist kürzlich wieder einmal in eine höhere Umlaufbahn bugsiert worden, um einen Zusammenstoß mit Weltraumschrott zu vermeiden. Das Ausweichmanöver sei mithilfe des Antriebs einer an der ISS angedockten „Progress“-Kapsel erfolgt, teilte die NASA mit.

„Die Triebwerke von ,Progress 89‘ (eine russische Versorgungskapsel, Anm.) wurden heute um 14.09 Uhr CST für fünf Minuten und 31 Sekunden gezündet, um die Umlaufbahn der ISS anzuheben und einen zusätzlichen Abstand zu einem Stück Weltraumschrott zu schaffen, das von einem defekten Satelliten stammt, der 2015 auseinandergebrochen ist“, hieß es in einer am Dienstag auf der Website der US-Raumfahrtagentur NASA veröffentlichten Mitteilung.

Deren Angaben zufolge wurde das vorab festgelegte Pre-determined Debris Avoidance Maneuver (Trümmervermeidungsmanöver; kurz PDAM) in Abstimmung mit der NASA, ihrem russischen Pendant Roskosmos und den anderen Partnern der Raumstation ISS durchgeführt.

Immer häufiger Ausweichmanöver notwendig
Ohne das Manöver wäre das Stück Weltraumschrott nach Schätzungen der Experten bis auf etwa zweieinhalb Meilen (umgerechnet vier Kilometer) an die ISS herangekommen. Solche Ausweichmanöver sind keine Seltenheit: In einer NASA-Analyse vom Dezember 2022 wurde berichtet, dass die ISS seit 1999 nicht weniger als 32-mal Ausweichmanöver durchgeführt hat.

Diese Zahl ist seitdem gestiegen – im März 2023 wich die ISS beispielsweise zweimal innerhalb nur einer Woche Weltraumschrott aus – und die Zahl wird weiter steigen, da die niedrige Erdumlaufbahn immer mehr mit Satelliten und Trümmerteilen, wie etwa ausgedienten Raketenstufen, überfüllt wird.

Schrott macht Raumfahrt immer gefährlicher
Trümmer ausgedienter Satelliten und Reste alter Raketen machen Raumfahrt vor allem in Erdnähe immer gefährlicher. Schon kleine scharfkantige Splitter können bedrohliche Löcher in Raumschiffe reißen oder Sonden zerstören. Ohne Gegensteuern, so befürchten Experten, könnten Raumflüge angesichts Tausender Fragmente irgendwann kaum mehr möglich sein.

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