"Feuert den Trottel!"

England fordert Erikssons Kopf!

Fußball
08.09.2005 13:52
Nach der historischen 0:1-Niederlage gegen Fußball- Zwerg Nordirland droht England das vorzeitige WM-Aus. Medien und Fans forderten am Donnerstag die Entlassung von Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson. Doch der Schwede zeigte sich kämpferisch. "Ich werde nicht zurücktreten. Mich zu entlassen ist Sache des englischen Fußball- Verbandes", erklärte Eriksson, der noch einen Vertrag bis 2008 besitzt.

Die Boulevardpresse ist sich einig. "Schmeißt den Schweden raus", titelten "Daily Mail" und "Daily Star", "Feuert den Trottel", forderte der "Daily Mirror" und auch die "Sun" meinte: "Sven muss gehen." Bereits im Windsor Park von Belfast hatte der Trainer hämische Schmähgesänge über sich ergehen lassen müssen. "Können wir nicht jede Woche gegen Euch spielen", höhnten die nordirischen Fans, die den ersten Heimsieg über den Erzrivalen seit 1927 bejubelten.

England im Tief
Zwar können sich Beckham & Co. mit zwei Erfolgen über Polen und Österreich noch immer aus eigener Kraft für die Weltmeisterschaft qualifizieren, doch die jüngste Form gibt wenig Grund zum Optimismus. Vor drei Wochen erst musste England gegen Dänemark (1:4) die höchste Schlappe seit 25 Jahren hinnehmen, am Wochenende quälte sich das Starensemble zu einem mühevollen 1:0 gegen Underdog Wales. Und nun "die schlimmste Niederlage seit über 50 Jahren" ("Daily Mirror") gegen den 116. der Weltrangliste, der sogar noch hinter Ländern wie Ruanda, Turkmenistan und Gabun platziert ist.

Beckham schützt Eriksson
Kapitän David Beckham gab Eriksson demonstrativ Rückendeckung. "Ich hoffe, dass er nicht zurücktritt", sagte der Superstar von Real Madrid, der mit seinem Freistoß ans Lattenkreuz (27.) die größte Torchance seines Teams besaß. "Wir Spieler haben Vertrauen in den Trainer und glauben, dass er der richtige Mann ist." Dessen Erfolgsbilanz sei fantastisch. Die Pleite gegen Nordirland war die erste Niederlage in 22 Qualifikationsspielen in der knapp fünfjährigen Amtszeit des Schweden.

Erikssons voreilige Sager
Wie ein Bumerang treffen Eriksson nun seine eigenen Worte von Wochenbeginn. Da hatte er noch erklärt, sein Team sei so gut wie Weltmeister Brasilien. "So gut wie Brasilien? Vielleicht im Kricket", lästerte der "Daily Mirror". "Was für ein schlechter Scherz. Ronaldo, Robinho und Ronaldinho würden uns derzeit zertrümmern", meinte der "Daily Star".

Rooney gegen Österreich gesperrt
Eriksson hat sich zuletzt vom traditionellen 4-4-2-System verabschiedet und auf das moderne 4-5-1 umgestellt, weil er glaubte, nur so die großen Nationen besiegen zu können. Doch Wayne Rooney war als einziger Stürmer hoffnungslos überfordert und rastete wieder einmal aus. Mit übelsten Schimpfworten ging er zuerst auf den Schiedsrichterassistenten los und anschließend auch auf seine Mannschaftskollegen David Beckham und Rio Ferdinand, die ihn zu beruhigen versuchten. Rooney wurde verwarnt und ist damit für das erste "Schicksalsspiel" am 8. Oktober gegen Österreich gesperrt.

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(Bild: KMM)



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