Ute Pinters Konzertreihe open music für zeitgenössische Musik widmete der deutschen Komponistin Sarah Nemtsov ein Special. Im Probenraum des Grazer Mumuth präsentierte das Ensemble Phace fünf ihrer mehr als 150 Kompositionen.
Es ist faszinierende Musik, die das Gewicht der Noten plastisch fühlbar macht: Wie eine Art musikalischer Brutalismus, in dem unversöhnliche Klänge aus Beton kühle Strukturen formen, beginnt das open music Porträt über die 1980 geborene deutsche Komponistin Sarah Nemtsov.
In „Seven Colours“ schneidet das Ensemble Phace an Cello, Drums, E-Bass und präpariertem Klavier im Proberaum des Grazer Mumuth Schattenrisse, die zwischen Industriehallen-Klang und silbern säuselnden Saiten eine abweisende Weite bilden. Dieser folgt eine unwillkommene Nähe, wenn in „Bugs“ die Finger des Solo-Perkussionisten Igor Gross zu tausend virtuosen Käferbeinen werden.
Ein Spiel mit Fremdheit und Überwältigung entspinnt sich, in dem massiv-schartige Geigen aufhören zu spielen und dennoch im Overdubbing geisterhaft weiterklingen („Kadosh“). Zuletzt zeigt ein von Musik begleiteter Kurzfilm von Shmuel Hoffman und Anton von Heiseler Alptraum-Szenen von einer Müllklippe in New Delhi: Es sind Bilder von riesenhafter Lebensschwere.
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