Hofmann als Held

2:0 – Rapid kehrt gegen Salzburg auf Siegerstraße zurück

Sport
28.10.2012 17:53
Rapid befindet sich seit Sonntagnachmittag in der tipp3-Bundesliga wieder auf der Siegerstraße. Durch Tore des für 42 Minuten mit Spezialbrille zurückgekehrten Kapitäns Steffen Hofmann (14. Minute) und Terrence Boyds (47.) haben die Hütteldorfer im Hanappi-Stadion den Schlager gegen Salzburg mit 2:0 gewonnen. Der überlegene, aber in seiner Chancenauswertung ineffiziente Meister liegt damit nach dem Austria-Erfolg vom Samstag nur noch auf Tabellenplatz zwei.

Hofmann war nach zweieinhalb Wochen Sportverbot erst am Mittwoch wieder ins Training eingestiegen. Ohne den Kapitän kassierten die Hütteldorfer zuletzt ein 0:2 im Derby gegen die Austria und ein 0:4 in der Europa League gegen Bayer Leverkusen. Hofmanns Trainingsrückstand machte sich bemerkbar, der Kapitän musste bereits vor der Pause durch Lukas Grozurek ersetzt werden (42.).

Die Zeit reichte aber, um zum Helden zu avancieren. Die Freistoßkünste litten nämlich offensichtlich nicht unter der fehlenden Praxis. Hofmann knallte den Ball mit seiner rot-grünen Spezialbrille von der Nähe des linken Strafraumecks perfekt ins kurze Kreuzeck. Salzburg-Torhüter Alexander Walke schien mit einer Flanke gerechnet zu haben, war nur noch mit den Fingerspitzen dran.

Salzburg in hochklassigem Match überlegen
Dabei waren die Salzburger, bei denen erstmals nach zweimonatiger Verletzungspause Kapitän David Mendes im defensiven Mittelfeld agierte, spielerisch die stärkere Mannschaft. Rapid hielt mit kämpferischen Qualitäten dagegen, es entwickelte sich ein abwechslungsreiches Spiel auf hohem Niveau. Boyd brachte einen Querpass von Burgstaller am langen Eck nicht im Tor unter (5.), auf der Gegenseite scheiterte Valon Berisha an Rapid-Keeper Lukas Königshofer (7.).

Kurz nach Hofmanns großem Auftritt reklamierten die Salzburger Elfmeter. Der Rapid-Kapitän berührte Sadio Mane im Strafraum, der Senegalese ließ sich aber zu theatralisch fallen. Königshofer war bei einem Fersler von Jonathan Soriano auf dem Posten (18.), einen Kopfball nach Freistoßflanke von Andreas Ulmer setzte Salzburgs Solospitze am Tor vorbei (31.). Auch Flügelspieler Kevin Kampl taucht zweimal gefährlich vor dem Rapid-Tor auf (33., 44.).

Die Wiener kamen vor 16.700 Zuschauern ebenfalls zu ihren Chancen. Burgstaller vermochte einen Fehler von "Bullen"-Youngster Martin Hinteregger nicht zu nutzen (23.), nach Flanke von Schimpelsberger köpfelte Kulovits daneben (38.). Und schließlich verzog kurz vor der Pause auch noch der für den an der Schulter verletzten Christopher Drazan eingewechselte Alar (42.).

"Bullen" Meister im Chancenvernebeln
Die Salzburger bezahlten für ihre fehlende Effizienz. Sie machten zwar auch nach der Pause das Spiel, kamen aber nicht mehr zu so vielen Torgelegenheiten. Ein Soriano-Treffer wurde wegen Abseits zurecht nicht anerkannt (55.), der eingewechselte Georg Teigl ließ sich den Ball von Königshofer abluchsen (61.). Einen Kopfball von Hinteregger parierte der starke Rapid-Torhüter im Nachfassen (72.). Die Chance auf die vorzeitige Entscheidung ließ Boyd aus, der erneut nach Burgstaller-Vorarbeit stümperhaft vergab (75.).

Stimmen zum Spiel
Peter Schöttel (Rapid-Trainer): "Die Leistungen beim Derby und auch gegen Leverkusen waren sehr, sehr schwach. Wenn du dann am Ende dieser harten Woche Salzburg besiegen kannst, macht mich das stolz. Ich habe gewusst, dass der Charakter der Mannschaft gut ist. Wir wissen, dass wir in der einen oder anderen Situation auch Glück gehabt haben. Uns war klar, dass Steffen Hofmann maximal eine Hälfte spielen kann. Wenn er dann das so wichtige 1:0 erzielt, ist das natürlich perfekt. Ich weiß, was das für eine Leistung meiner Mannschaft war."

Steffen Hofmann (Rapid-Kapitän): "Es ist wunderbar gelaufen für mich. Ich hätte ein bisschen länger spielen wollen, habe aber ein bisschen Probleme mit dem Oberschenkel gehabt. Wir haben gezeigt, dass wir noch da sind, dass wir den Sieg unbedingt wollten. Dann war auch das nötige Glück da. Ich habe beim Freistoß einfach probiert. Als ich den Ball getroffen habe, war mir klar, dass er ziemlich gut kommt."

Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Wenn man so viele Torchancen hat wie wir und so viel für das Spiel tut, ist es schon sehr extrem, wenn man nicht als Sieger vom Platz geht. Aber so ist der Fußball. Wir müssen an der Chancenverwertung arbeiten und die Enttäuschung in Entschlossenheit umwandeln."

Alexander Walke (Salzburg-Torhüter): "Wir haben in der ersten Hälfte fünf, sechs hundertprozentige Chancen gehabt, danach auch nochmal zwei. Es ist ärgerlich, dass wir die Tore nicht gemacht haben. Wenn man sich das Spiel ansieht, dann weiß man, dass wir sie nicht unterschätzt haben. Das 1:0 war kein Freistoß, kurz danach hätte es auch Elfmeter für uns geben müssen. Wir schießen viele Tore, aber wir haben defensiv auch immer eines bekommen. Wir müssen defensiv sicherlich stabiler stehen."

Kevin Kampl (Salzburg-Flügelspieler): "Wir haben das Spiel beherrscht, hatten die klar besseren Chancen. Leider konnten wir sie nicht verwerten. Aber wir haben guten Fußball gezeigt, dürfen deshalb jetzt auch die Köpfe nicht hängen lassen. Die Saison ist noch jung, es sind noch so viele Spiele."

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(Bild: KMM)



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