Ein Fuchs in der Innenstadt, oder ein Reh im Vorgarten? Innerstädtische Sichtungen wie diese können zukünftig gemeldet werden. Mithilfe des durch die Bürger gesammelten Wissens soll die Natur und Biodiversität in städtischen Gebieten gefördert werden.
Stadtbewohner können zukünftig über eine Website melden, wenn Hase, Dachs und Co in der Umgebung gesichtet werden. „StadtWildTiere“ sammelt Sichtungen von Wildtieren in Städten, um das Bewusstsein der Einwohner für die biologische Vielfalt in städtischen Gebieten in ganz Mitteleuropa zu schärfen.
Zudem dient die Sammlung von Daten als Grundlage für wissenschaftliche Analysen. Weiters sollen mithilfe des durch die Bürger gesammelten Wissens die Natur und Biodiversität in städtischen Gebieten gefördert werden.
Verborgenes entdecken
Die Stadtökologie ist noch ein junges Feld und städtische Wildtierpopulationen standen bisher nicht im Fokus von Studien. „StadtWildTiere ermöglicht es uns, bisher verborgene Muster und zeitliche Trends zu erkennen, etwa im Rahmen der städtischen Verdichtung und des Wärmeinseleffekts, insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel. Damit kann die Initiative auch als Sensor für die zukünftigen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Wildtieren dienen“, erklärt Studien-Coautorin Theresa Walter vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni.
Wichtige Grundlagen für Entscheidungen auf politischer Ebene
Langfristig schlagen die Wissenschafter vor, dass Projekte wie StadtWildTiere eine Basis für ein vergleichendes, internationales Monitoring schaffen sollten, um die bestehenden Wissenslücken über städtische Wildtierpopulationen zu schließen.
Biogische Vielfalt
Die daraus gewonnenen Daten weisen laut Studien-Coautor Richard Zink vom Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung (KLIVV) der Vetmeduni weit über die Wissenschaft hinaus: „Dieses Wissen ist auch für politische Entscheidungsträger und Wildtiermanager von entscheidender Bedeutung, um die richtigen Strategien und Maßnahmen zu etablieren. Insbesondere betrifft das auch die Frage, wie sich die biologische Vielfalt in Städten wirksam verbessern lässt.“
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