Kontrolle statt Vertrauen: Die schwarzen Gewerkschafter wollen in Niederösterreich weiterhin den Vizepräsidenten der Arbeiterkammer stellen. Einer parteipolitischen Färbung erteilen sie eine Absage.
Bis 23. April findet in Niederösterreich die Arbeiterkammerwahl statt. Der Arbeitnehmerbund der ÖVP und die schwarzen Gewerkschafter gehen mit einem Wahlbündnis an den Start. An dessen Spitze steht der 55-jährige Josef Hager. Der Weinviertler will den zweiten Platz hinter der dominierenden SPÖ verteidigen – derzeit hält die NÖAAB-FCG-Fraktion 21 Prozent, stellt 24 von 110 Kammerräten.
Problemlöser mit Image-Problem
„Arbeit ist nichts Schlechtes“, fasst der gelernte Bürokaufmann Hager, der auch den Handels-KV mitverhandelt hat, seine Position zusammen. Er möchte die Arbeitnehmer motivieren, zur Wahl zu gehen: „Die Kammer leistet als Problemlöser großartige Arbeit. Aber wenn, wie zuletzt 2019, nur 38 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben haben, dann muss einem das schon zu denken geben!“
Das große Ziel darf nicht sein, dass alle weniger arbeiten. Aber wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen gerne arbeiten gehen.

Josef Hager, Spitzenkandidat der ÖVP
Bild: Monihart
Hager nimmt sich bei seinem Ziel, wieder Vizepräsident der Kammer zu werden, ausgerechnet Anleihen bei SPÖ-Obmann Sven Hergovich: „Es sagt immer, Macht braucht Kontrolle. Das gilt auch für die Arbeiterkammer. Sie muss, darf und soll natürlich auch Politik machen. Es darf aber nicht sein, dass eine Partei eine öffentliche Institution wie diese immer wieder als verlängertes Sprachrohr nutzt.“ Dennoch fordert Hager „mehr bürgerliche Politik“.
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