„Krone“-Kommentar

Interventionitis und Freunderlwirtschaft

Politik
13.04.2024 06:00

„Lieber Heinz, der Kuchen wird jetzt verteilt ... wir müssen dringend die Weichen für mich stellen.“ Das schrieb der Vorturner der Nation an den seinerzeitigen FPÖ-Vizekanzler und Sportminister Heinz-Christian Strache. Eine von vielen whatsApp-Nachrichten, in denen sich Philipp Jelinek seine Karriere offenbar richten wollte. Am Donnerstagabend zog der ORF die Konsequenzen, ab sofort setzt man dort auf „Fit ohne Philipp“.

Fast zeitgleich ging es auch am Rande des rot-blauen Untersuchungsausschusses um ein karrieretechnisches Manöver. Da erklärte FPÖ-Chef Herbert Kickl, dass der heutige Bundeskanzler Karl Nehammer ihn in seiner kurzen Regierungszeit gebeten habe, seine Frau ins Innenministerium zu holen, sie habe sich als Sprecherin bei Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka nicht wohlgefühlt.

Interventionitis und Freunderlwirtschaft gehören zur österreichischen Kultur wie das Schnitzel und der Spritzwein. Es gibt wohl kaum einen Volksvertreter, der noch nie irgendwo für irgendwen interveniert hat. „Anschieben“ nennen es jene, die ohne schlechtes Gewissen davon Gebrauch machen. Um in die Gunst eines Postens, einer Gemeindewohnung oder einer Förderung zu kommen.

Wenn es jetzt schwarz auf weiß nachzulesen ist wie bei „Fitness-Philipp“ oder als Behauptung Kickls an die Öffentlichkeit dringt, dann mag man es befremdlich oder auch erschreckend finden. Aber überrascht ist niemand. So war das bei uns immer schon. Und das ist eigentlich das Erschreckendste.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele