Das steckt dahinter

Chefankläger von Kurz flüchtet aus der WKStA

Politik
10.04.2024 20:03

Es rumort gewaltig unter den Korruptionsjägern. Laut „Krone“-Informationen will Gregor Adamovic, er war der Ankläger im Kurz-Prozess, die WKStA verlassen. Er soll sich für eine Richterstelle am Landesgericht in St. Pölten beworben haben. Adamovic ist nicht der einzige prominente Abgang in der WKStA.

In Justizkreisen wird derzeit heftig über die Wirtschafts- und Korruptionsbehörde getuschelt. Grund dafür ist, dass namhafte Korruptionsjäger offenbar die Flucht aus der Behörde ergreifen.

„Fanta Vier“
Es gab einmal eine Gruppe innerhalb der WKStA, die wurden die „Fanta Vier“ genannt. Diese Bezeichnung erhielten vier Staatsanwälte, weil sie den mittlerweile verstorbenen Justiz-Sektionschef Christian Pilnacek angezeigt hatten. Die Fanta Vier – mit den Oberstaatsanwälten Gregor Adamovic, Christina Jilek, René Ruprecht und Elisabeth Täubl – stehen vor dem Zerfall.

Täubl hat sich nach Den Haag verabschiedet, Jilek ist seit 1. März offiziell bei der Staatsanwaltschaft in Graz und Gregor Adamovic soll sich am Landesgericht St. Pölten für eine Richterstelle beworben haben. 

Adamovic soll „frustriert sein“
Adamovic ist nicht irgendein Oberstaatsanwalt der WKStA. Er war federführend bei der Anklage gegen Sophie Karmasin, ebenso bei der Anklage wegen Falschaussage gegen Ex-Kanzler Sebastian Kurz. Und: er hat die Umfrage-Causa ins Rollen gebracht, die letztendlich den Rücktritt von Sebastian Kurz erzwungen hat. Seine Motivation die WKStA zu verlassen: Insider behaupten, Adamovic sei „frustriert“, weil er sich mit seinen „Ansichten nicht dauerhaft durchsetzen kann“  – und das, obwohl die angeblich größten Feinde der WKStA – das Duo Christian Pilnacek und Johann Fuchs – erfolgreich abserviert wurden. Trotzdem gab es immer wieder Weisungen von der neuen Aufsicht in Innsbruck, die Adamovic gegen den Strich laufen sollen.

Keiner in der WKStA will mit dem „Ibiza-Komplex“ übrig bleiben
Zudem soll es eine persönliche Kränkung gegeben haben. Oberstaatsanwältin Jilek, seine wichtigste Mitstreiterin in der WKStA, soll ihm verheimlicht haben, dass sich für einen Posten in der Staatsanwaltschaft Graz beworben hat. Da Adamovic innerhalb der WKStA nicht sehr beliebt ist, zerfällt zusehends sein Kreis des Vertrauens. Außerdem will kein Oberstaatsanwalt mit dem komplexen Ibiza-Verfahren, das irgendwann zu einem Ende kommen muss,  alleine übrig bleiben – auch das soll ein Grund für die starken Fluchtbewegungen sein.  

Adamovic war lange das Liebkind der WKStA-Chefin Ilse-Maria Vrabl-Sanda, allerdings soll seit geraumer Zeit diese Achse „brüchig sein“. Sollte Adamovic wirklich Richter werden, wer übernimmt dann seine Fälle in der WKStA? Es gibt noch den Gruppenleiter Bernhard Weratschnig, der einen Überblick über sämtliche Causen im Akt haben muss. Oberstaatsanwalt Roland Koch ist gut eingearbeitet, allerdings er soll schon mehrfach die Absicht geäußert haben, dass er sich als Richter bewerben will. 

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