Ein Pinzgauer wollte ein Mädchen vor ihrem Ex-Freund beschützen und wurde zum Opfer einer folgenschweren Attacke. Aber: Der Hauptangeklagte (21) bestreitet den Angriff mit der abgebrochener Bierflasche.
Für seine Zivilcourage wird ein junger Pinzgauer sein Leben lang Spuren im Gesicht tragen, schildert Staatsanwalt Florian Weinkamer beim Prozess am Freitag im Salzburger Landesgericht und spricht von einem „Bild einer erschreckenden Gewaltbereitschaft“. In jener Nacht des 10. September 2023 feierten die angeklagten Jugendlichen in einer Bar in Kaprun. Der Hauptangeklagte, ein palästinensischer Flüchtling (21), traf sich spätnachts noch mit seiner Ex-Freundin. Streit gab es. Ein Pinzgauer Bruderpaar sah dies und schritt ein, was in weiterer Folge die Schlägerei mit den zwei Hauptangeklagten auslöste.
Schnittwunden mit 35 Stichen genäht
Der 21-Jährige zerbrach dabei eine Bierflasche und drückte die abgebrochene Flasche dem Einheimischen ins Gesicht. Als dieser am Boden lag, trat ein Komplize – ein vorbestrafter einheimischer Lehrling (18) – auf das Opfer noch ein. „35 Stiche hat es gebraucht, um das zerfetzte Gesicht zu flicken. Die Narben bleiben ein Leben lang“, so Weinkamer.
„Solche Narben hat kein Mensch verdient“, zeigte sich zumindest der 18-Jährige einsichtig und reuig. Anders als der 21-Jährige: Der räumte beim Prozess nur Faustschläge ein, aber nicht die folgenschwere Schnittverletzung. Die habe er überhaupt erst am nächsten Tag mitbekommen. Die anderen vier Mitangeklagten bestritten eine Tatbeteiligung.
Ein Urteil stand Freitagnachmittag noch aus.
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