„Krone“-Kommentar

Herbert Kickl und die Nazikeule

Kolumnen
20.02.2024 06:00

Seine Fans jubeln, seine Gegner schäumen. So ist das immer, wenn Jan Böhmermann, der Satiriker mit dem Österreich-Faible, seinen großen Auftritt im ZDF hat. Auf kalkulierte Provokation folgt Empörung, und darüber macht man sich dann lustig.

Nach der „Wahrheit über Sebastian Kurz“ knöpfte sich Böhmermann diesmal, passend zum Akademikerball, Herbert Kickl vor. „Die FPÖ und ihr Volkskanzler“, lautete der Titel der Sendung, in der es um „Nazis“ ging - in der FPÖ und bei der deutschen AfD. Er werde ohne Hitler-Vergleiche auskommen, versprach Böhmermann anfangs, zwinker-zwinker! Um dann lustvoll die Nazikeule zu schwingen - und sie am Ende auch noch dem Publikum umzuhängen.

Am Ende verabschiedete er sich mit den Worten: „Liebe Zuschauerinnen, bitte nicht vergessen, nicht immer die Nazikeule rausholen, sondern vielleicht einfach mal ein paar Nazis keulen. Tschüss, bis nächste Woche.“

Nazis keulen? Laut Duden bedeutet keulen „Nutztiere töten, um Tierseuchen zu verhindern oder einzudämmen“. Herbert Kickl wertet es als „Aufruf zur Tötung von Politikern der FPÖ und AfD“. Böhmermann-Anhänger freuen sich, dass der FPÖ-Chef sich angesprochen fühlt, wenn es doch um Nazis geht. Das ZDF schweigt. Und Böhmermann liefert einfach eine andere Definition für sein Wortspiel.

Das alles wird die Empörung noch steigern. Und macht FPÖ-Kritiker Böhmermann letztlich zum unfreiwilligen Wahlhelfer Kickls.

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