Letzter Auftritt. Das Bad in der Opernball-Menge, der Glanz und Glitzer, die Fotografen, die mediale Aufmerksamkeit, das Blitzlichtgewitter… Minister zeigen sich gerne beim sogenannten „Staatsgewalze“. Einige Regierungsmitglieder, die wir am Donnerstag auf der Feststiege, am Parkett oder in einer der Logen in der Staatsoper gesehen haben, werden wir im nächsten Jahr vermissen. Vermissen? Ja, das ist die Frage. Außerdem: Auf dem Opernball tummeln sich stets ja auch viele Ex-Minister. So wurden heuer etwa Ex-Finanzminister Gernot Blümel und seine Ministerkollegin Elisabeth Köstinger gesichtet. Nicht nur am Opernball ein Flüsterthema, dass die aktuellen Minister Martin Kocher und Alexander Schallenberg im nächsten Jahr nach den Nationalratswahlen ausgedient haben könnten. Vor allem bei Schallenberg muss man sich um die Zukunft kaum Sorgen machen: Der Ex-Kurzzeit-Bundeskanzler dürfte auf einen attraktiven Botschafterposten wechseln. Der eventuell letzte Opernball-Auftritt als Minister muss also keineswegs der letzte beim Staatsball sein. Das Blitzlichtgewitter allerdings dürfte matter ausfallen.
Falsche Nachrufe. Die Nachrufe auf Top-Journalistin Alexandra Föderl-Schmid, die bis gestern Vormittag zu lesen waren - sie changierten zwischen mitfühlend bis gefühlsduselig, von anständig bis nicht selten unanständig. Und dann meldet krone.at kurz nach 11 Uhr: Alexandra Föderl-Schmid wurde in Oberösterreich unter einer Innbrücke gefunden - stark unterkühlt, aber am Leben! Conny Bischofberger kommentiert das heute in der „Krone“ und schreibt: „Sie lebt! Gott sei Dank. Wie groß muss der öffentliche Druck sein, wenn Menschen keinen Ausweg mehr sehen? Wie verletzend muss sich Hass anfühlen, wenn man ihm nicht mehr entkommt? Und wie gefühlskalt sind eigentlich jene, die diesen Hass in den sozialen Medien noch befeuern?“ Mit diesem von einem sogenannten Plagiatsjäger und seinen Spießgesellen befeuerten Hass setzt sich auch „Krone“-Urgestein Hans Peter Hasenöhrl auseinander, wenn er heute meint: „Die Botschaft aus der Kälte richtet sich an alle, an die Universitäten, ihre Professoren, die Medien, die Öffentlichkeit: Macht Schluss mit dieser Kopfgeldjagd, steigt nicht ein in das Geschäftsmodell des von Hass getriebenen Plagiatsjägers!“ Ja, damit muss Schluss sein! Genauso wie mit den falschen Nachrufen - falsch im Wortsinn wie im übertragenen.
Kommen Sie gut durch den Samstag!
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