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Vielfältige Ursachen

Darum ist Libidoverlust bei Männern noch Tabuthema

Leben
15.02.2024 06:00

Männer sollen keine Schwäche und Gefühle zeigen und haben vor allem immer Lust auf Sex. Stereotypisch wird sexuelle Unlust oft Frauen zugeschrieben, doch tritt es bei Männern mindestens genauso häufig auf. Warum Libidoverlust bei Männern immer noch ein Tabuthema ist und warum durch verzerrte Geschlechterrollen ein falsches Bild des Mannes entsteht: Wir haben unsere „Krone“-Leserinnen und Leser gefragt.

Stefan* ist 38 Jahre alt und hat ein Problem: Seit sieben Jahren führt er eine heterosexuelle Beziehung, in der seine Freundin mehr Lust auf Sex hat als er. Wenn sie abends zu Bett gegangen sind, hat er manchmal gemerkt, dass sie Lust auf Sex hat - manchmal ließ er sich darauf ein, aber eher halbherzig, als voll dabei zu sein. „Sie fing mit dem Vorspiel an und dann habe ich schon manchmal Lust bekommen. Aber auch nicht immer. Es fühlte sich gut an, aber eben nicht so, wie wenn man wirklich sexuelle Erregung spürt“, erzählt Stefan* gegenüber der „Krone“.

*) „Krone“-Leserinnen und Leser werden hier mit geänderten Namen aufgelistet. Ihre Identität ist der Redaktion bekannt.

Über Sex zu reden, soll gelernt sein
Wenn die Lust mal nicht kam, fühlte er Druck: „Dadurch passiert dann noch viel weniger und meine Partnerin war verletzt und sexuell frustriert“, erzählt Stefan*. Bei intimen und sexuellen Problem sei eine offene Kommunikation wichtig, das liest man fast auf jeder zweiten Infoseite im Web. „Das konnte ich aber nicht. Wie auch? Ich habe nie gelernt, über meine sexuellen Bedürfnisse oder Grenzen zu sprechen, geschweige denn über meine Gefühle“, so Stefan*. Bei Gesprächen über Lust fühlt er sich einfach nicht wohl.

Die Psycho - und Sexualtherapeutin Bettina Brückelmayer sieht das Problem des Leistungsdrucks allen voran bei den Männern: „Es lässt sich schon erkennen, dass der Mythos, der Mann muss stark sein, immer noch präsent ist in den Köpfen von Männern. Das führt zu Druck im Schlafzimmer und kann zu Erektionsstörungen führen.“

„Durch falsche Rollenbilder werden falsche Maßstäbe gesetzt“, so die Psycho- und Sexualtherapeutin Bettina Brückelmayer. (Bild: Georg Wilke)
„Durch falsche Rollenbilder werden falsche Maßstäbe gesetzt“, so die Psycho- und Sexualtherapeutin Bettina Brückelmayer.

Im Freundeskreis von Verena* ist das Gesprächsthema von Beziehungsproblemen und Sexdrive bei Mädelsabenden auf der Tagesordnung. „Wir reden viel über Details, was im Bett in unseren Beziehungen passiert“, erzählt die 32-Jährige. „Von Stellungen, Orten, wo es passiert ist, bis hin zu Geschlechtskrankheiten oder Fantasien“, so die junge Frau.

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(Bild: kmm)



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