Die Operation „Demeter“ traf die Müllmafia hart. Mehrere Abfall-Lieferungen von Autowracks etc. wurden vom heimischen Zoll auf dem Weg nach Afrika gestoppt.
Demeter ist die griechische Göttin der Fruchtbarkeit und im heimischen Fall wohl nun auch das Sinnbild für die Rache an der skrupellosen Müllmafia. Unter ihrem Namen ging bereits im Herbst des Vorjahres eine internationale Spezial-Operation der Weltzollbehörde über die Bühne, die bis heute noch Nachwirkungen in Österreich hat.
Illegale Ladung für Kamerun bestimmt
Die konzertierte Aktion in insgesamt 106 Ländern richtete sich gegen den illegalen Transport von gefährlichen Abfällen und den dubiosen Handel mit umweltschädlichen Stoffen. Den Hauptanteil an illegalem Müll machten Textilien, Metall, Plastik, kaputte Fahrzeuge und Maschinen, Papier und Elektroschrott aus. Die meisten Aufgriffe kamen aus Europa und waren für Europa, Asien und Afrika bestimmt.
Die Ergebnisse zeigen, dass unsere Bemühungen Früchte tragen und wir einen wertvollen Beitrag zum Kampf gegen den illegalen Transport gefährlicher Abfälle und den Handel mit umweltschädlichen Substanzen leisten.
Finanzminister Magnus Brunner
Bild: APA/HELMUT FOHRINGER
334 Kontrollen fanden auch im rot-weiß-roten Bundesgebiet statt, wobei der „Haupttreffer“ des Zolls eine Ladung voll mit Autowracks und Altreifen für Kamerun war. Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) betont: „Die Teilnahme an der Operation ist ein wichtiger Teil unseres Engagements für den globalen Umweltschutz. Ich danke unseren Zöllnern für ihren großen Einsatz.“
Jeder einzelne Altreifen birgt Rohstoffe in sich
Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) weist auf den Wert von Altreifen - egal ob von Schubkarren, Autos oder Lkw - hin. Diese bestehen aus Kautschuk, Stahl sowie Nylon und lassen sich ressourcenschonend recyceln.
Illegaler Abfallexport ist kein Kavaliersdelikt und schadet dem heimischen Steuerzahler ebenso wie der Umwelt.
VOEB-Präsidentin Gabriele Jüly
Je Fahrzeug können im Schnitt rund 982 Kilogramm Wertstoffe verwertet werden. Das passiert nur mit knapp 40.000 der jährlich rund 200.000 in Österreich anfallenden Schrott-Kfz. Der Rest -160.000 Stück - verschwindet meist illegal im Ausland.
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