Ein Bosnier hatte keine Fahrkarte gelöst und sich im Zug-WC versteckt. Als er vom Zugbegleiter erwischt wurde, rastete er aus und attackierte diesen mit einem Skateboard. Am Mittwoch stand am Landesgericht Feldkirch in Vorarlberg der Prozess an.
Er scheint ein echter Meister im Versteckspiel zu sein! Der 29-jährige Bosnier, der schon im Mai im Zug nach Dornbirn mit seinen „Tarnmanövern“ für Aufsehen gesorgt hatte, blieb auch bei seiner eigenen Verhandlung am Landesgericht Feldkirch wie vom Erdboden verschluckt.
Dabei hatte er noch tags zuvor seiner Bewährungshelferin und dem Verteidiger hoch und heilig versprochen, zu erscheinen – und sogar angekündigt, dem verletzten Zugbegleiter 100 Euro Schmerzensgeld zu zahlen. Doch als am Donnerstag der Prozess startete, fand sich vom Angeklagten keine Spur mehr: Weder zu Hause noch am Arbeitsplatz in Hörbranz konnte er ausfindig gemacht werden. Das Handy hatte er abgeschaltet.
Richter fällt Urteil in Abwesenheit
Richter Theo Rümmele hatte schließlich genug von den Spielchen und sprach Klartext: zehn Monate Haft – und zwar unbedingt! „Die Voraussetzungen für eine Verurteilung in Abwesenheit sind gegeben“, stellte er trocken fest.
Zum Hintergrund: Der Angeklagte war im Mai ohne Ticket im Zug unterwegs. Als der Kontrolleur ihn überprüfen wollte, versteckte sich der Schwarzfahrer kurzerhand im Behinderten-WC. Der Schaffner öffnete die Tür – und kassierte prompt einen Schlag mit dem Skateboard ins Gesicht! Glück im Unglück: Der 25-Jährige kam mit einer geprellten Lippe davon. Die Überwachungskamera führte die Polizei rasch auf die Spur des Täters – und dieser war kein Unbekannter: 13 Vorstrafen, acht davon einschlägig! Richter Rümmele sah daher keinen Spielraum mehr für Milde. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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