Früherer Rapid-Coach

Damir Canadi: „Das Feuer brennt in mir wieder!“

Fußball National
02.02.2024 07:10

Lange galt er als aufstrebender Trainer, der sein Handwerk „von klein auf“ erlernt hatte. Von der Gebietsliga in die Bundesliga, in den Europacup und ins Ausland, hatte sich Damir Canadi nach oben gearbeitet.  Aber seit Sommer ist es ruhig um den Ex-Rapid-Coach geworden:  „Ich habe mir bewusst eine Auszeit genommen“, meldet sich der 53-Jährige zurück. „Ich habe viel Zeit mit meiner Familie und Freunden verbracht. Jetzt bin ich voll motiviert, das Feuer in mir brennt wieder.“ 

Im vergangenen Sommer endete für Canadi das (zweite) Engagement bei Sibenik (CRO). Mit dem Abstieg, dem Erreichen des Cup-Finales und einigen Turbulenzen abseits des Spielfeldes, auf die der Wiener aber nicht eingehen möchte. Die Schattenseiten des Geschäfts, die an ihm zerrten. „Aber das gehört zum Trainerjob dazu. Daher war es nach 23 Jahren an der Zeit, eine Auszeit zu nehmen. Ich musste meine Akkus aufladen, meine Motivation wieder finden“, erzählt er der „Krone“.

„Fast nie eine Pause, um Kraft und Energie zu tanken!“
Mit nur 31 Jahren war Canadi ja in die Coaching-Zone übersiedelt: Immer eine Liga höher, von der Gebiets- bis in die Bundesliga und nach Altach auch mit Atromitos Athen in den Europacup. „Mein Werdegang war sehr speziell, ich musste mich überall beweisen. Aber man hat auch fast nie eine Pause, um Kraft und Energie zu tanken, man ist ja auch für die Kaderplanung verantwortlich. 365 Tage im Jahr, das vergessen viele.“

Wobei sein Engagement bei Rapid und in Nürnberg zwar sehr emotional, aber nicht von Erfolg gekrönt war. „Aber lehrreich“, will er diese Erfahrung auch nicht missen. „Natürlich waren gute und weniger gute Entscheidungen dabei, aber ich bereue nichts. Es ist mein Weg und auf den bin ich stolz.“ Und jetzt soll seine Reise weitergehen: „Meine Motivation und mein Feuer für den Fußball brennen.“ Die Sorge, nach diesem halben Jahr bereits aus dem ominösen „Trainer-Radl“ gefallen zu sein, hat er nicht. „Es liegen ja Angebote auf dem Tisch“, sagt er gewohnt selbstbewusst.

Diese Erfahrung kann mir keiner nehmen!
Aber noch war kein reizvolles Projekt dabei. Zumal er auch die Tücken der Branche kennt, viel erlebt hat, auch weiß, wie es sich anfühlt, mit gepackten Koffern auf dem Flughafen zu stehen, ehe der Transfer doch noch platzt. „Bei jedem Klub gibt es politische Strömungen, oft mehrere Lager“, weiß der Wiener, dass eine mündliche Einigung nicht immer hält. Er sieht´s positiv: „Ich durfte schon in fünf Ländern arbeiten, das war eine Bereicherung, man lernt Menschen und Kulturen kennen, wird als ausländischer Trainer strenger beurteilt. Diese Erfahrung kann mir keiner nehmen.“

Weshalb er jetzt auch „nichts ausschließt. Im Fußball geht es oft schnell. Ich bin als Trainer taktisch flexibel, kann das Potenzial eines Teams gut analysieren“, so Canadi. „Ich scheue mich auch nicht vor unbequemen Aufgaben, wenn man mir das Vertrauen gibt.“ Egal ob in Österreich oder im Ausland. Wo der 53-Jährige in den letzten Wochen hospitierte, auch nach Belek flog, sich die Trainings und Tests mehrerer Klubs ansah. Präsenz zeigen. Ansonsten kann er nur warten, bis sich das „Trainer-Radl“ wieder dreht...

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