Spiele vor 60 Jahren

„Für Olympia musste ich unbezahlten Urlaub nehmen“

Oberösterreich
30.01.2024 15:30

Sepp Lichtenegger aus Bad Goisern erlebte die ersten Olympischen Spiele in Österreich vor genau 60 Jahren hautnah und war beim Springen über die Normalschanze sogar bester Österreicher. Der mittlerweile 85-Jährige erinnerte sich beim Besuch von der „Krone“ als wäre es gestern gewesen. 

Mehr als 50.000 stürmten vor 60 Jahren bei der Abfahrt den Patscherkofel, gar 60.000 sollen es beim Springen von der Großschanze in Innsbruck gewesen sein. „So viele habe ich überhaupt noch nie gesehen, die sind auf beiden Seiten bis zur Schanze rauf gestanden“, sagt Sepp Lichtenegger aus Bad Goisern, der erst kurz vor Weihnachten mit 26 in die Olympia-Mannschaft gesprungen war.

„War eine Mordsehre“ 
„Sechs waren nominiert, nur vier durften aber auch wirklich springen. Es war eine Mordsehre, da dabei zu sein“, so der mittlerweile 85-Jährige, der sich an seinen Premierensprung bei den Spielen noch genau erinnern kann. „Die Zuschauer in Innsbruck waren oft sehr kritisch. Da war ich schon sehr nervös. Den ersten Sprung hatte ich dann auch gleich versaut“, so Lichtenegger, der am Ende auf Rang 43 landete. „In Seefeld war ich von der Normalschanze aber als Elfter sogar bester Österreicher.

Auch im Alter g’schamig
Als Star fühlte er sich dennoch nicht. „Solche Allüren hat es noch nicht gegeben. Wir haben auch keinen Groschen bekommen, das Springen war unser Hobby. Für Olympia musste ich mir sogar unbezahlten Urlaub nehmen“, erzählt der einstige Maschinenschlosser. Im Salzkammergut war und ist Lichtenegger aber immer noch ein Name, über den man mit Hochachtung spricht. Auch wenn er es selbst nicht zugeben will.

Auch im Alter g’schamig
„Ich bin immer schon g’schamig gewesen, das hab’ ich auch im Alter nicht ablegen können“, lacht Lichtenegger, der zwei Jahre nach den Spielen mit Rang zwei bei der Vierschanzentournee seinen größten Erfolg feierte. 1971 beendet er seine aktive Karriere.

Was von dieser Zeit geblieben ist? „Schöne Erinnerungen, es war eine tolle Zeit!“ Und im Keller stehen noch immer die Skier von 1964, die der agile Pensionist beim Besuch von der „Krone“ hervor räumte.

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