Vier Tage nach der vereitelten Trauung in Vösendorf (NÖ) wurde der Türke in die Heimat gebracht. Wie die „Krone“ erfuhr, musste Hamza U. den Abschiebeflug im edlen Zwirn antreten. Laut seinem Anwalt durfte er sich nicht einmal umziehen.
Um 19.10 Uhr hob Dienstabend ein Flugzeug von Schwechat Richtung Türkei ab. Mit an Bord: Hamza U. (26), der am Samstag bei seiner eigenen Hochzeit festgenommen und nun abgeschoben wurde. Vier Tage nach dem vereitelten „Ja-Wort“ im Schloss Vösendorf im Bezirk Mödling musste der Türke im Hochzeitsanzug die Heimreise antreten. Laut seinem Anwalt Gregor Klammer wurde ihm die von der Familie gebrachte frische Kleidung nicht übergeben.
13 Festnahmeversuche
Es ist nicht die einzige Kontroverse rund um den 26-Jährigen. Wie berichtet, hätte er am Samstag seine Gundula (40) heiraten wollen. Damit hätte Hamza, der im März 2022 einen Asylantrag gestellt hatte, legal in Österreich bleiben dürfen, wie sein Anwalt bestätigt. Doch so weit kam es nicht. Laut Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) sei die Hochzeit die einzige Möglichkeit gewesen, die Festnahme zu vollziehen. Denn zuvor sollen bereits 13 (!) Versuche gescheitert sein, weil der Kurde jeweils untergetaucht sein soll.
Laut Klammer sei diese Behauptung jedoch falsch. Nach telefonischer Intervention sei Hamza erst Mitte November 2023 zugesichert worden, dass man das Ergebnis der Revision abwarte. „Damals hätte er festgenommen und abgeschoben werden können“, weiß der Jurist. Doch die negative Revision wurde erst zehn Tage vor Eheschließung zugestellt. „Dann erfolgte kein Kontakt mehr seitens des BFA“, so Klammer.
Zuletzt meldeten sich auch Politiker zur Skandal-Hochzeit. Nachdem Vösendorfs Ortschef Hannes Koza den Polizeieinsatz verteidigt hatte, betont nun Mödlings Stadtchef Hans Stefan Hintner, gleichzeitig Obmann des Staatsbürger- und Standesamtsverbandes des Bezirks Mödling: „Die Polizei schritt rechtzeitig ein. Bravo und gut so!“
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