Shoppen im Internet

Kuriose Ware: Das Geschäft mit gefälschtem Urin

Bei Verdacht auf Beeinträchtigung durch Drogen oder andere Stoffe bringt ein Harntest Aufklärung. Der ist bei der Polizei freiwillig. Im Zweifel geht es zum Amtsarzt.

(Bild: Gerhard Seybert)

Mehrfach gingen der Polizei in den vergangenen Wochen Verkehrsteilnehmer ins Netz, die ihre „Nüchternheit“ mit „Fake-Urin“ beweisen wollten. Von der 25-ml-Packungen bis zur Vollausstattung mit Fake-Penis: Im Internet blüht der Handel mit der gelben Flüssigkeit.

Eine kurze Internetrecherche reicht schon: Zahlreiche deutschsprachige Seiten im öffentlich zugängigen Netz handeln mit einer synthetischen Flüssigkeit, die Hersteller-Angaben zufolge „chemisch nicht von echtem Urin zu unterscheiden“ ist. Bestellbar sind die kleinen Plastikbeutel mit der gelben Flüssigkeit ab rund 15 Euro pro 25-Milliliter-Packung.

Internethändler sind professionell aufgestellt
Manche Shops bieten Mengenrabatt, sie werben mit schneller, diskreter Lieferung und unterschiedlichen Bezahlsystemen. Von der klassischen Nachnahme über Sofortüberweisung bis zur anonymen Abwicklung mit Bitcoin ist alles dabei. Doch bei einer simplen Tüte mit Flüssigkeit ist noch lange nicht Schluss: Wer sich „absichern“ möchte, kauft sich „Zubehör“.

Um stolze 160 Euro bekommt man neben einer größeren Menge gefälschten Harns einen umschnallbaren Beutel, Hitzepads für die richtige Temperatur des „Urins“, und zur krönenden Echtheit der Täuschung eine Penis-Attrappe, durch die dieser auf Knopfdruck fließen soll.