Private Aufrüstung

Immer mehr Waffen in Österreichs Haushalten

Österreich
09.01.2024 09:55

Österreichs Haushalte haben in den letzten Jahren aufgerüstet: Der private Waffenbesitz steigt hierzulande an. Wie eine aktuelle Studie zeigt, spielt Selbstverteidigung für Besitzer von Schusswaffen eine wesentliche Rolle - die Krisen in der jüngsten Vergangenheit dürften zu der Entwicklung beitragen.

Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent versuchte in einer aktuellen Studie mit 932 Menschen im Alter von 20 bis 75 Jahren herauszufinden, in welchen Situationen die Österreicherinnen und Österreicher bereit wären, zur Waffe zu greifen. „Das zentrale Motiv für Waffenbesitz stellt für die Bürgerinnen und Bürger hierzulande die Selbstverteidigung dar, also das Bedürfnis, sich in etwaigen Notfällen verteidigen zu können“, erklärt dazu der Chef des Instituts, Thomas Schwabl. 

Einer von zehn Österreichern hat Schusswaffe
Mehr als jeder zehnte der Studienteilnehmer (10,9%) gab an, im Besitz einer Schusswaffe zu sein. Frauen würden sich häufig wegen steigender Kriminalität eine Waffe zulegen - 43 Prozent der Befragten gab dies als Motiv an. Männern sei es dagegen besonders wichtig, ihre Familie beschützen zu können (34%). Jeder Vierte der Studienteilnehmer gab an, dass die vermehrten Krisen ein Argument für eine Waffe im Haushalt seien. 

Die Mehrheit der Österreicher kann sich jedoch auch weiterhin nicht vorstellen, eine Waffe zu besitzen - der Anteil der Waffengegner liegt laut Umfrage bei fast 68 Prozent. Für sie ist die Ablehnung ein Sicherheitsfaktor: Viele sehen eine Waffe im Haus eine Gefahr. Fast jeder Fünfte will vermeiden, dass Kinder damit in Berührung kommen.

Jeder zweite Waffenfan würde auf Angreifer mit Waffe schießen
Die Waffenbesitzer gaben an, großes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu haben. Vier von fünf Befragten halten sich für technisch versiert, treffsicher und in der Lage, Revolver und Co. im Ernstfall sinnvoll und zielgerichtet einzusetzen. Besonders Männer zeigen dabei laut Studie großes Selbstvertrauen.  Jeder zweite Waffenbefürworter gab zudem an, wenn nötig auf das Gegenüber zu schießen, sollte er oder sie mit einer Waffe bedroht werden. Als Opfer eines Überfalls könnte sich jeder Dritte vorstellen, einen Schuss abzufeuern und im Falle eines Einbruchs ins eigene Heim jeder Vierte.

Zustände wie in den USA, wo auf 100 Einwohner 120 Schusswaffen kommen, brauchen wir hierzulande noch nicht befürchten. Die Gruppe der Waffengegner (59%) ist fast doppelt so groß ist wie die der Befürworter (29%), wie aus der Studie hervorgeht. Wenig überraschend lehnt die überwiegende Mehrheit der eher linksgerichteten Befragten Waffenbesitz ab (74%). Unter den Befürwortern dagegen verorten sich fast die Hälfte der Studienteilnehmer rechts der Mitte.

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