Trauer in Tschechien

Schwierige Bergung des Flugzeugwracks vom Kasberg

Oberösterreich
27.11.2023 17:02

Abgeschlossen wurden am Montagnachmittag die Bergungsarbeiten nach dem Flugzeugabsturz am Kasberg in Grünau, wie das Landespolizeikommando OÖ bestätigte. Experten aus Wien sollen nun klären, warum es zum Unfall mit vier Toten kam. In Tschechien wird um den mutmaßlichen Piloten Herman K. getrauert.

„Wir suchen die Stecknadel im Schneehaufen“, meinte Martin Trautwein von der Bergrettung Grünau vor der Suche nach den Wrackteilen am Kasberg. Neun Bergretter und ebenso viele Feuerwehrleute waren am Montag damit beschäftigt, die auf einer Fläche von rund 600 Quadratmetern verteilten Teile des am Samstag abgestürzten Kleinflugzeugs zusammenzutragen und zu den zwei Sammelstellen am Berg zu bringen. Von dort wurden die Wrackstücke mittels Hubschrauber ins Tal geflogen und auf einen Lkw verladen. Der soll sie zur Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes nach Wien für weitere Untersuchungen bringen.

Schwierige Suche nach Teilen
Die Suche im hüfthohen Schnee war schwierig, auch weil die Wrackstücke sehr verstreut lagen. „Erste Teile sind im Bereich der Sepp-Huber-Hütte gelegen. Nach der Hütte geht es 100 Meter steil runter in die Eisgrube, wo wir den größeren Rumpfteil mit einer Tragfläche fanden“, erzählt der Bergretter. Trotzdem konnte die Bergung am späten Montagnachmittag abgeschlossen werden, rechtzeitig bevor am 8. Dezember die Skisaison startet.

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Die weißen Flugzeugteile sind im Schnee kaum zu erkennen. Manche Stücke werden wohl erst im Frühling zum Vorschein kommen.

Martin Trautwein von der Bergrettung Grünau/A.

Noch unklar ist, warum die aus Tschechien kommende Maschine Samstagmittag im dichten Schneetreiben zuerst einen „Zick-Zack-Kurs“ einschlug und dann auf 1500 Meter Seehöhe abstürzte. Klar dürfte hingegen sein, dass das Flugzeug von Herman K. aus Tschechien gesteuert wurde.

Trauer um mutmaßlichen Piloten
Der Hobbypilot hatte auf Facebook Mitreisende für einen Kurztrip nach Kroatien gesucht - ein Mann und zwei Frauen (alle auch aus Tschechien) starben mit ihm im Flugzeug. Auf der Facebook-Seite des mutmaßlichen Piloten finden sich zahllose Kommentare: „Herman, es tut mir so leid“ oder „Mein Beileid den Hinterbliebenen“. Darunter mischen sich aber auch kritische Stimmen, wie „Unprofessionelle Aktion eines Möchtegern-Abenteurers“.

Die abgestürzte einmotorige Rockwell Commander, Baujahr 1977, stand im Internet um 139.000 Euro zum Verkauf, der Pilot plante offenbar auf ein anderes Modell umzusteigen: „Ich werde mehrmotorig mit größerer Kapazität, sonst würde ich den Vogel nie verkaufen!“

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