Reinhold Binder, Verhandlungsführer der Arbeitnehmer bei den Metaller-Kollektivvertragsverhandlungen, spricht im krone.tv-Interview Klartext: „Letzte Woche waren 90.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 270 Betrieben an den Warnstreiks beteiligt, das waren so viele Betriebe, wie noch nie.“
„Und nun, wo die Streiks ausgeweitet werden, sind es noch mehr. Es entsteht damit die größte Streikbewegung der letzten 40 Jahre“, so der Gewerkschaftsverhandler. Und diese große Bewegung sei auch nötig, denn man bestehe weiterhin klar auf den Forderungen der Arbeitnehmerseite.
„Mit Lohnzurückhaltung noch kein Unternehmen gerettet“
Auch wenn die wirtschaftliche Situation nicht nur für Arbeitnehmer, sondern auch für Arbeitgeber schwierig sei. Aber laut Binder gelte ohnedies: „Mit Lohnzurückhaltung ist noch kein Unternehmen gerettet worden.“
Bei den Angeboten liegen Arbeitgeber und Arbeitnehmer weiterhin deutlich auseinander, auch wenn die Lücke nach acht Verhandlungswochen kleiner geworden ist: Mit 10,6 Prozent wurde am Montag die Arbeitnehmer-Forderung um 1 Prozent gesenkt, die Arbeitgeber würden weiterhin nachhaltig 6 Prozent Erhöhung bieten. Rechnet man Einmalzahlung und degressive Steuerprogression dazu, wären es sogar 8 Prozent. Binder: „Aber das ist Voodoo-Mathematik und nicht real. Wir lassen da uns keinen Sand in die Augen streuen.“
Einigung dürfte noch Zeit brauchen
Bis es tatsächlich zu einer Einigung kommt, wird es also noch einige Zeit benötigen. Details zum konkreten Verhandlungsstand sehen Sie im Video oben.
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