Lachen vor dem Anpfiff

„Was machst du bei die Piefke? Du gehörst zu uns“

Fußball National
21.11.2023 13:26

Kaum jemand kennt sowohl den Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) als auch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) so gut wie Heinz Palme. Vor dem Länderspiel-Kracher erzählt der Mr. Fußball, der für beide Verbände arbeitete, lustige und berührende Anekdoten.

Am 18. Mai 2002 gastierte Österreich in Deutschland in Leverkusen. Palme, der lange Pressechef und Manager beim ÖFB war, arbeitete schon als Generalkoordinator des Organisationskomitees der WM 2006. Zudem leitete er das Projektmanagement und war Protokollchef der Weltmeisterschaft.

Auch heute hat Palme noch einen guten Draht zu Krankl.
Auch heute hat Palme noch einen guten Draht zu Krankl.(Bild: Andreas Stuchlik)

Krankl unnachahmlich
Als der Steirer die rot-weiß-rote Mannschaft besuchte, sagte Teamchef Hans Krankl: „Was machst du denn bei die Piefke, du gehörst doch zu uns.“ Lachende Antwort von Palme: „Du warst ja auch in Deutschland als Trainer bei Fortuna Köln.“ Replik von Krankl: „Des is was anderes.“

Kaiser Franz ähnlich wie „Schneckerl“
Im Lauf der Jahre in Deutschland hatte Palme viel mit Franz Beckenbauer zu tun: „Er war vom Typ her ähnlich zu Herbert Prohaska, immer freundlich, immer wertschätzend, immer auf Augenhöhe. Dazu hat Franz akribisch gearbeitet, war sehr genau, hat händisch seinen Kalender geführt. In seinem Aktenkoffer herrschte immer eine perfekte Ordnung. Für die WM hat Franz alles gegeben.“

Aus der Zusammenarbeit mit Herbert Prohaska nahm Palme viel mit.
Aus der Zusammenarbeit mit Herbert Prohaska nahm Palme viel mit.(Bild: GEPA pictures)

Prohaskas Umgang mit Menschen ist großartig
Bei Prohaska, dem Palme als Pressechef und Teammanager bis zur WM 1998 in Frankreich zur Seite stand, nahm er auch sehr viel mit: „Sein Umgang mit Menschen ist großartig. Wie er die Spieler und die Mitarbeiter beim ÖFB behandelt hat, war einfach toll. Und egal, wie viele Spieler ausgefallen sind oder wie kompliziert die Umstände waren, Herbert hat nie gejammert.“

Unter Ernst Happel lernte Heinz Palme u.a. Pünktlichkeit auf die Minute.
Unter Ernst Happel lernte Heinz Palme u.a. Pünktlichkeit auf die Minute.(Bild: GEPA pictures)

Von Happel Pünktlichkeit gelernt
Sehr geprägt hat Palme auch Ernst Happel: „Von ihm habe ich auch gelernt, wirklich auf die Minute pünktlich zu sein. Ganz am Anfang unserer Zusammenarbeit bin ich wegen eines Staus zu einem Medientermin im City-Club in Vösendorf zu spät gekommen. Hätte ich dort übernachtet, wäre mir das nicht passiert. Ich habe mich bei ihm entschuldigt und gesagt, dass das nie mehr vorkommen werde. Ich war immer ehrlich zu ihm, wir haben dann ein sehr gutes und enges Verhältnis zueinander aufgebaut.“

„Holt mich hier heraus“
Eine Woche vor dem Länderspiel gegen Deutschland am 18. November in Nürnberg besuchten der damalige Co-Trainer Didi Constantini, Generalsekretär Gigi Ludwig und Palme den im Sterben liegenden Teamchef. Happel sagte zu seinen Besuchern: „Holt mich hier heraus, fahren wir mit den Auto nach Nürnberg.“ Am 14. November starb Happel. Vier Tage später endete die Partie 0:0.

Offener Schlagabtausch endet mit einem 2:2
Palme glaubt auch Dienstag Abend an ein Unentschieden: „Es wird ein offener Schlagabtausch zweier wirklich guter Mannschaften. Am Ende geht es mit einem freundschaftlichen 2:2 aus.“

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