Hintergrund

Der Kampf ums irakische Öl

Nachrichten
14.03.2003 15:51
Noch ist Saddam Hussein Herrscher über die riesigen Ölfelder im Irak. Trotzdem wird schon seit einigen Monaten heftig diskutiert, wer welche Stücke vom Öl-Kuchen bekommen soll.
Mit mehr als 112 Milliarden Barrel Öl-Reserven(ein Barrel sind 159 Liter) besitzt der Irak das zweitgrößteÖl-Reservoir der Welt, nur jenes von Saudi-Arabien ist nochgrößer. Auch wenn es jetzt schon Verträge gibt,wer wo fördern darf, solange es das UN-Wirtschaftsembargogibt, sind diese Verträge nichts wert.
 
Interessanter Weise sind aber nicht die US-Firmenaktueller Nutznießer dieser Verträge. Europa und Russlandhaben aus den traditionell guten Kontakten die besseren Karten.Erst 1997 hat der russische Öl-Gigant Lukoil mit HusseinsRegierung einen Vertrag unterzeichnet, der ihm die Förderechtefür das gigantische Öl-Feld West-Qurna sichert. Nichtweniger erfolgreich der französische Multi TotalFinaElf,der sich die Rechte der Ölfelder von Majnoon sichern konnte.
 
Beim letzten Treffen zwischen Russlands PräsidentPutin und George Bush soll es im Bezug auf den Irak einzig umdiese Förderechte gegangen sein. Putin macht seine Zustimmungzu einem Irak-Krieg von der Sicherung seiner Förderrechteabhängig.
 
Es bleibt klar, dass ein Motiv für einen Irak-Kriegseitens der USA auch im Öl zu suchen ist. Bis jetzt konntendie UN-Kontrollore nicht eine verbotenen Waffe finden, dennochhört der Truppenaufmarsch der Amerikaner nicht auf.
 
Übrigens: Ein Gewinner des Irak-Krieges wirdjedenfalls die US-Firma Halliburton sein: Der US-Konzern gehörtzu den größten Ausrüstern der Erdölindustrie- von der Pipeline bis zum Bohrturm. Die "Washington Post" orakeltebereits, dass für Halliburton und Co nach einem Sturz Husseinsein "Goldrausch" beginnen könnte. Doch auch ohne den Iraklaufen die Geschäfte nach schwachen Jahren Ende der 90erinzwischen wieder blendend. 2001 stieg der Nettogewinn um über50 Prozent auf 809 Millionen US-Dollar. Auftrieb erhielt die Aktieam Donnerstag durch eine weitere Meldung. Demnach kommen die Verhandlungenüber einen Abschluss anhängiger Asbest-Klagen gut voran.Dass Halliburton bei einem von den USA durchgesetzten Regime-Wechselim Irak kräftig zum Zuge kommen dürfte, wird in Branchenkreisennicht bezweifelt. Denn die Kontakte in allerhöchste Regierungskreisekönnten nicht besser sein: Vize-Präsident Dick Cheneywar jahrelang Chef des Konzerns. «
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