Für Obdachlose

Nach Ansturm öffnen Notquartiere heuer früher

Tirol
31.10.2023 07:00

Im vergangenen Winter gerieten Tirols Notschlafstellen an ihre Kapazitätsgrenzen. Das könnte auch heuer wieder der Fall sein. Für Hilfesuchende werden die Winterquartiere diesmal aber früher und länger offen haben. Auch das Kälte-Telefon geht wieder in Betrieb. 

Es ist ein trauriger Rekord, den das Rote Kreuz im Vorjahr zu vermelden hatte. 3129 Nächtigungen und eine Auslastung von 100 Prozent verzeichnete die Hilfsorganisation im vergangenen Winter bei der von ihr in Innsbruck betreuten Notschlafstelle für Menschen ohne Obdach. Auch aus anderen Quartieren in Tirol wurde von riesiger Nachfrage nach Schlafplätzen berichtet.

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Notschlafstellen sind im wahrsten Sinne des Wortes lebensrettend.

Sozial-Landesrätin Eva Pawlata (SPÖ)

Land und Stadt Innsbruck reagieren und öffnen heuer die Notschlafstellen um zwei Wochen früher. Geplant ist auch eine Betriebsausweitung im Frühling. Bereits ab 1. November werden in ganz Tirol alle Schlafplätze zur Verfügung stehen. Nicht nur jene 90 Betten in der Ganzjahres-Notschlafstelle der Tiroler Sozialen Dienste (TSD) am Innsbrucker Schusterbergweg. Insgesamt 40 zusätzliche Winter-Plätze werden vom Roten Kreuz in Innsbruck und von TSD-Einrichtungen in Kufstein und in Lienz betreut.

Beim Roten Kreuz ist man vorbereitet. Am 1. November geht die Notschlafstelle in Betrieb.
Beim Roten Kreuz ist man vorbereitet. Am 1. November geht die Notschlafstelle in Betrieb.(Bild: Rotes Kreuz Innsbruck / Magdalena Kandler)

Im vergangenen Winter 20.000 Nächtigungen
„Notschlafstellen sind im wahrsten Sinne des Wortes lebensrettend. Dort finden Menschen in Not nicht nur Obdach, sondern auch Hilfe, um einen Ausweg aus der Wohnungslosigkeit zu finden“, unterstreicht Sozial-Landesrätin Eva Pawlata (SPÖ) die Bedeutung der Einrichtungen, die zusammen im vergangenen Winter 20.000 Nächtigungen zählten. Die Stadt Innsbruck beteiligt sich am Betrieb der Quartiere im Stadtgebiet. „Darüber hinaus bieten wir im Alexihaus 58 Männern und in der Herberge inklusive Pflegestation 108 Frauen und Männern Obdach und Betreuung“, ergänzt Vize-BM und Sozialreferent Johannes Anzengruber.

Das Kälte-Telefon geht am 1. November in Betrieb
Innsbruck finanziert auch das sogenannte Kälte-Telefon (0512/21447), bei dem Notfälle gemeldet werden können. 300 Anrufe waren es im Vorjahr – oft von besorgten Bürgern, die Obdachlose bei eisigen Temperaturen an ungeschützten Plätzen registrierten. In solchen Fällen rückt der Kältebus aus, um Betroffenen zu helfen. 250 Mal war das im letzten Winter der Fall. Das Kälte-Telefon geht ebenfalls am 1. November wieder in Betrieb.

2500 Nächtigungen verzeichnen Tirols Notschlafstellen laut Land im Schnitt pro Monat. Dass sie auch in Zukunft gebraucht werden, ist traurige Gewissheit.

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