Verzweifelte Suche

Frachter-Crash in Nordsee: Toter und 4 Vermisste

Ausland
25.10.2023 07:23

Nach der Kollision von zwei Frachtern in der Nordsee vor Helgoland fehlt nach wie vor jede Spur von vier Mitgliedern der siebenköpfigen Besatzung. Rund um das Unglück sind nach wie vor viele Fragen offen.

Die Suche sei am Dienstagabend um 22.45 Uhr eingestellt worden, teilte ein Sprecher des Havariekommandos in der Nacht zu Mittwoch mit. Es könne nur darüber spekuliert werden, ob die vermissten Personen noch gefunden werden könnten. Im Laufe des Vormittags solle entschieden werden, wie es mit der Suche weitergehen werde.

Unklar ist weiterhin, warum das Küstenmotorschiff „Verity“ mit sieben Seeleuten an Bord und das Massengutschiff „Polesie“ mit 22 Leuten Dienstagfrüh bei Dunkelheit in der Deutschen Bucht zusammenstießen. Der Unfall ereignete sich rund 22 Kilometer südwestlich der Hochseeinsel Helgoland und 31 Kilometer nordöstlich der ostfriesischen Insel Langeoog - in einem der meistbefahrenen Seegebiete weltweit. 

Ein Besatzungsmitglied verstorben
Gegen 5.20 Uhr sei das Signal der „Verity“ verloren gegangen, sagte Michael Ippich von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). „Man musste davon ausgehen, dass zu diesem Zeitpunkt das Schiff gesunken ist.“ Gut eine Stunde später sei der erste Seenotrettungskreuzer von Helgoland am Unglücksort gewesen. Kurz darauf wurden erste Wrackteile gefunden. Zwei Seeleute wurden aus dem Wasser gerettet und kamen in Kliniken. Vier Seeleute der insgesamt siebenköpfigen Besatzung der „Verity“ wurden vermisst, für ein Besatzungsmitglied kam jede Hilfe zu spät.

20 Stunden langer Einsatz
Mehr als 20 Stunden lang suchten Rettungskräfte mit mehreren Schiffen, Tauchern und Hubschraubern nach den Schiffbrüchigen - bei teils kräftigem Wind, Wellen mit bis zu drei Metern Höhe, Strömungen und schlechter Sicht. Auch eine Luftraumsperrung von 10 Seemeilen um die Stelle herum und fünftausend Fuß hoch sei vorgenommen worden, sagte der Sprecher.

Kollision weckt böse Erinnerungen
Die Frachter-Kollision weckte Erinnerungen an eines der größten Schiffsunglücke in der deutschen Geschichte - fast auf den Tag genau vor 25 Jahren. Am 25. Oktober 1998 war der italienische Frachter „Pallas“ auf der Nordsee unterwegs, als die Holzladung vor der dänischen Nordseeküste in Brand geriet. Das Schiff trieb führerlos in deutsche Gewässer und strandete vor der Insel Amrum. Es kam zu einer großen Ölverschmutzung, in deren Folge viele Vögel starben.

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