Hundeführerschein

Herrchen und Frauchen sollen zur Prüfung antreten

Oberösterreich
20.10.2023 08:00

Tierschutzlandesrat Michael Lindner von der SPÖ will Praxis-Tests für alle Hundehalter einführen. Und bewilligte Züchter sollen in einem Register aufscheinen. Das alles geschieht, nachdem vor knapp zwei Wochen in Naarn (OÖ) eine 60-jährige Frau von mehreren Hunden getötet worden war,

Am 2. Oktober ging in Naarn alles ganz schnell, als American Staffordshire, wie berichtet, eine Joggerin (60) tödlich attackierten. Länger dauern die geplanten gesetzlichen Änderungen.

Derzeit nur Theorie
„Wir sind mitten in der Arbeitsgruppe zum neuen Gesetz“, sagt Tierschutzlandesrat Michael Lindner (SPÖ), der nun ankündigt: Künftig sollen Herrchen und Frauchen in Oberösterreich auch eine Praxis-Prüfung ablegen müssen. „Um zu sehen, ob der Hundehalter dem gewachsen ist“, so Lindner. Derzeit reicht ein sogenannter Sachkundenachweis über sechs Theoriestunden – den will der Landesrat zu einem Hundeführerschein mit praktischem Teil ausbauen.

Züchtung bewilligungspflichtig
Ob die Verschärfung auch für die jetzt schon registrierten rund 80.000 Hunde in OÖ gilt, ist noch offen. Ziel sei, noch heuer einen Vorschlag für das neue Gesetz vorzulegen. Auch den Züchtern soll strenger auf die Finger geschaut werden: Das Züchten der Vierbeiner soll bewilligungspflichtig, alle Züchter in einem öffentlich einsehbaren Register aufgelistet werden. Das fällt allerdings in den Aufgabenbereich des Bundes, weshalb Lindner bei der Konferenz der Bundesländer-Tierschutzreferenten nächsten Mittwoch entsprechende Wünsche in Form von Resolutionen einbringen wird.

Lesen Sie auch den Kommentar von „Krone“-Redakteur Philipp Stadler zum Thema:

(Bild: Krone KREATIV, Harald Dostal)

Muss immer zuerst was passieren? 
2018 starb in Wien ein Kind nach Hundebissen, danach schärfte die Bundeshauptstadt ihre Gesetze nach. 2023 war OÖ Schauplatz einer tödlichen Attacke. Nun überlegt der Tierschutzlandesrat hierzulande Änderungen, wenn auch langsam: Fast drei Wochen nach dem Hundeangriff gab es noch keine offiziellen Verhandlungen mit anderen Parteien, die ja auch mitstimmen müssen.

Muss denn immer zuerst etwas passieren, bevor etwas passiert? Denn österreichweit einheitliche Regeln zur Hundehaltung - Versuche, solche einzuführen gab es schon nach dem Vorfall 2018 - sind immer noch in weiter Ferne.

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