Von Hamas überrumpelt
Israels Botschafter: „Vielleicht waren wir naiv“
Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel ist auch beim designierten israelischen Botschafter in Österreich die Erschütterung über die Ereignisse deutlich spürbar. „Sie vergewaltigen, sie töten, sie massakrieren. Das ist Krieg!“, sagt David Roet. Auch für propalästinensische Demonstranten in Österreich, die am Mittwochabend wieder aufmarschieren wollen, hat er eine klare Botschaft …
Dass einer der besten Geheimdienste der Welt den Anschlag am vergangenen Samstag nicht kommen sah, werde laut dem designierten Botschafter nach dem Ende des Krieges eine Diskussion sein, die man führen müsse. Er sagt, dass Israel in den vergangenen Jahren daran gearbeitet habe, „das Leben der Palästinenser zu verbessern“. Geldleistungen seien allerdings von der Hamas entwendet worden, um diesen Anschlag vorzubereiten. „Vielleicht waren wir in dieser Frage naiv“, erklärt Roet.
Israelis in Österreich wollen nach Hause und kämpfen
Viele Israelis in Österreich würden in der Botschaft anrufen und darum bitten, dass sie in ihre Heimat reisen dürfen, um zu kämpfen. „Nicht, weil sie kämpfen wollen, sondern weil sie für das Leben der eigenen Bevölkerung kämpfen wollen“, sagt der designierte Botschafter. Er ist sich sicher: „Das Überleben Israels ist nicht gefährdet.“ Dennoch sei das ein Angriff auf die „Lebensweise moderner, friedliebender Demokratien“ gewesen, dessen Art und Weise man in der jüngeren Vergangenheit nur bei der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gesehen habe.
Zivile Opfer weiter möglich
Zu einer möglichen Bodenoffensive möchte David Roet keine Details nennen, ebenso wenig darüber, ob es einen Gegenschlag gegen die libanesische Hisbollah geben wird. Israel werde aber „jeden Angriff mit großer Härte“ beantworten. Man werde zwar Anstrengungen unternehmen, Zivilisten nicht zu verletzen, aber: „Wir können keine Verantwortung mehr für das Leben von Bürgern übernehmen, die von einer solchen Terrororganisation kontrolliert werden.“
„Wofür demonstrieren sie?“
Für die propalästinensischen Demonstranten in Wien habe er kein Verständnis. „Wofür demonstrieren sie? Für Mörder? Für Vergewaltiger?“, fragt sich Roet. Er selbst sei für jede Diskussion hinsichtlich der Zukunft Israels und ob eine Zwei-Staaten-Lösung möglich wäre offen, allerdings nicht für Gespräche mit jenen, die die Taten der Hamas gutheißen. Den Demonstranten richtet er aus: „Wenn Sie die Flagge hissen und Vergewaltigungen und Tötungen feiern - dann sind Sie nicht auf der richtigen Seite der Geschichte und Sie haben keine Seele.“
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