Was bereits häufig zu hören ist, wurde jetzt durch Daten der Statistik Austria belegt: Immer mehr Medizinerinnen und Mediziner entscheiden sich für den Job als Facharzt oder Wahlarzt. Die Zahl der Hausärztinnen und Hausärzte geht hingegen zurück. Bei ihnen wird in den kommenden Jahren zudem eine enorme Pensionierungswelle erwartet.
2018 standen in der Allgemeinmedizin noch 169,4 Ärztinnen und Ärzte pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner zur Verfügung, 2022 waren es nur noch 145,1. Im selben Zeitraum stieg die Zahl der Fachärztinnen und Fachärzte an (von 262,4 auf 304,7). Trotz der vielen Fachärztinnen und Fachärzte gibt es jedoch Richtungen, in denen die öffentliche Versorgung schwierig ist, zum Beispiel die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Hinzu kommt ein genereller Mangel an Kassenärztinnen und Kassenärzten, weil sich immer mehr für den Wahlbereich entscheiden.
Hier sehen Sie die Zahlen im Zeitverlauf.
Der Job als Fachärztin oder Facharzt ist tendenziell lukrativer. Laut Statistik Austria gibt es große Unterschiede nach Bundesländern. Die wenigsten Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner, gemessen an der Bevölkerungsdichte, hat Vorarlberg, die meisten Wien. Wien hat zudem die meisten Fachärztinnen und Fachärzte, Oberösterreich die wenigsten.
Jahrzehntelange Diskussion
Dass die Allgemeinmedizin wieder gestärkt werden müsse, wird in Österreich bereits seit Jahrzehnten diskutiert. Erst vergangenes Jahr hat Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) angekündigt, eine Ausbildung zum Facharzt für Allgemein- und Familienmedizin einzuführen.
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