Auf ihrem dritten Album „Call Me Cat“ wirft die Sängerin und einstige ESC-Starterin Paenda ein Auge auf die dunklen Seiten des Lebens. Sexismus, Narzissmus und der Hustle des Alltags werden schonungslos thematisiert - dazu gibt es ab 13. Oktober auch ein eigens gestalteten Kurzfilm.
Ein bekanntes österreichisches Spezifikum ist es unter anderem, Künstler ein halbes Leben lang mit einem hervorstechenden Ereignis aus der Vergangenheit in Verbindung zu setzen. Die gebürtige Steirerin Paenda nahm 2019 für Österreich am Eurovision Song Contest teil und scheiterte mit „Limits“ im Halbfinale. Die Schmährufe von außen waren - wie immer in solchen Situationen - laut und zahlreich, die Psyche musste das erst einmal verarbeiten. Abseits der großen Mainstream-Bühne werkte die Künstlerin aber beharrlich an ihrer wahren musikalischen Identität, die sich weit stärker im elektronischen Pop befindet und mit mehr Schwung und internationalem Touch aufwartet. Die letzten zwei Jahre werkte Paenda nun an ihrem Drittwerk „Call Me Cat“, das nicht nur musikalisch, sondern auch konzeptionell intensiv ausgefallen ist.
Bunte Themenpalette
„Es gab und gibt viel zu sagen“, erklärt die Sängerin den Hintergrund des neuen Werkes, „hinter ,Call Me Cat‘ stand der Drang, ehrlich und offen jene Dinge zu thematisieren, die mich und viele meiner Freundinnen und Freunde tagtäglich beschäftigen.“ Der thematische Bogen reicht dabei vom diskriminierenden Catcalling über den ständigen Erfolgsdruck des beruflichen Alltags bis hin zu psychischen Problemen und der latenten Angst, sich als eigene Persönlichkeit an die Masse anpassen zu müssen, wie etwa im Track „Turn The Light Off“. Musikalisch lässt sich die Künstlerin in das elektronische Klangnetz fallen und überzeugt mit ehrlichen und teilweise intensiven Innenansichten ihres eigenen Lebens oder jene ihrer Freunde und Bekannten.
„Call Me Cat“ kann freilich als feministisches Statement verstanden werden, reicht aber über diese bloße Inhaltszuspitzung hinaus. „Als junge Mädchen wurde den meisten von uns gesagt, wir sollten ja nicht anecken, ruhig und wohlgefällig sein. Als Erwachsene fällt es uns dann oft schwer, für uns selbst einzustehen, wenn es sein muss, oder selbstbewusst genug zu sein, um an unsere Talente zu glauben.“ Die Botschaft des Selbstvertrauens und der Selbstliebe ist auf dem runden Album besonders ausgeprägt. Zusätzlich zur musikalischen Subsumierung dieser unterschiedlichen Themenbereiche hat Paenda auch einen Kurzfilm zusammengestellt, der am 13. Oktober veröffentlicht wird. Authentische Elemente aus Paendas Erfahrungen sind dabei in einem fiktiven Handlungsstrang eingewoben. „Der Film soll zeigen: Man muss diese Geschichten weder dramatisieren noch erfinden, da sie ständig passieren. Dafür muss man sich nur umhören, mit der Freundin, Kollegin, Schwester oder Tante reden. Wir alle haben etwas zu erzählen.“
Release-Show in Wien
Noch einen Tag vor der Veröffentlichung des Kurzfilms ist Paenda live zu sehen. Am 12. Oktober feiert sie ihren Album-Release von „Call Me Cat“ mit einem Livekonzert im Wiener B72. Unter www.oeticket.com gibt es noch Karten und alle weiteren Informationen zum Konzert.
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