„Ich mag ihn nicht!“ - schon seit fast zwei Jahrzehnten hat ein 44-jähriger Fleischhauer aus Helpfau-Uttendorf im Innviertel wenig Freude mit seinem um ein Jahr jüngeren Schwager. Dieser würde die Schwester nicht gut behandeln. In der Vergangenheit krachte es schon mehrmals zwischen den beiden Nordmazedoniern. Vergangenen Sonntag sollte es zu einer neuerlichen Aussprache kommen - diese endete jedoch mit einem Messerstich in den Hals ...
Die Männer vereinbarten am Sonntag telefonisch ein Treffen beim Haus des Älteren. Die Aussprache vor dem Haus geriet aber rasch außer Kontrolle, verlagerte sich ins Gebäude - wo der Fleischhauer den 43-Jährigen mit Fäusten attackierte. Und dann - laut seinem Geständnis bei der Vernehmung mit einem Dolmetscher - beschloss, „ihn zu töten“. Der 44-Jährige soll ein Taschenmesser mit einer 13-Zentimeter-Klinge aus der Hose geholt und mehrmals auf Oberkörper und Hals des Schwagers eingestochen haben.
Ex-Frau beruhigte Täter
Er hätte vermutlich nicht von ihm abgelassen, wäre nicht seine Ex-Frau, die nach der Scheidung noch im großen Haus lebt, dazugekommen: „Was machst du? Hör auf“, schrie sie ihren Ex-Mann an - und er gehorchte. Während die Frau Alarm schlug, ging der Fleischhauer nach draußen und wartete mit dem blutigen Messer auf die Polizei, ließ sich festnehmen. „Es wird wegen des Verdachts des versuchten Mordes ermittelt“, sagt Alois Ebner von der Staatsanwaltschaft Ried - die Verhängung der U-Haft ist obligatorisch, die Unschuldsvermutung gilt.
Der Schwerstverletzte kam per Rettungsheli ins Spital. Die schwerste Wunde war eine am Hals, wo er in einer Notoperation gerettet wurde. Derzeit besteht keine Lebensgefahr.
Nebenan feierte die Feuerwehr Oktoberfest
In der 3800-Einwohner-Gemeinde Helpfau-Uttendorf ist die blutige Tat das Gesprächsthema Nummer eins. „In der Nähe des Hauses war gerade Oktoberfest der Feuerwehr“, erzählt Bürgermeister Josef Leimer. Die Besucher hätten aber nichts vom Messerangriff mitbekommen. „Nur, dass der Hubschrauber gelandet ist.“ Der Tatort liegt mitten im Ortszentrum, ausgerechnet zwischen Schule und Kindergarten.
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