Politik inoffiziell

Neos-Oktoberfest: O’zapft is und ausgeteilt wird

Tirol
29.09.2023 11:00

Beim Oktoberfest der Neos in Innsbruck gab es den verbalen „Watschentanz“ für die politische Konkurrenz. Für politisch Links bis Rechts setzte es herbe Kritik à la Bierzeltflair.

Das größte läuft derzeit in München und befindet sich gerade in der finalen Phase - aber auch hierzulande sind sie beliebt: Die Rede ist von den Oktoberfesten. Vor allem die Politiker reichen sich derzeit gegenseitig den Holzschlegel für die vielen Bierfassanstiche. Nicht nur die ÖVP und vor allem die FPÖ zeigen sich dabei betont bürgernah, bodenständig und zünftig, sondern auch die Neos.

So geschehen am Mittwochabend im Bierstindl in Innsbruck, wo die Pinken unter dem Motto „Taten für ein neues Österreich - Nicht nach links, nicht nach rechts. Nach vorne!“ zum großen Halali riefen. Rund 120 Sympathisanten - Kleinkinder miteingerechnet - folgten diesem Ruf. Dabei wurde nicht nur fleißig Bier serviert, sondern „traditionell“ auch verbal ausgeteilt.

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Es ist unglaublich, dass diese Partei zu den Taliban fährt. Bist du der Heimat zugetan, so fahre nicht zum Taliban.

Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger

Meinl-Reisinger teilte in alle Richtungen aus
Hauptrednerin war natürlich die Ober-Pinke Beate Meinl-Reisinger. Ganz im Oktoberfestlook, sprich im Dirndl mit grünem Rock und blauem Oberteil, teilte sie auch nach links (grün) und rechts (blau) aus. „Ich lasse mir weder das Dirndl von Links nehmen, noch lassen wir uns die Lederhosen von Rechts verbieten“, meinte sie und erhielt Applaus. Wobei mit Rechts wohl klar die FPÖ gemeint war, die eigentlich schon fast traditionell zu Tracht und Lederhosen und Bierzelten steht. Die FPÖ bekam aber noch eine Sonderportion serviert. „Es ist unglaublich, dass diese Partei zu den Taliban fährt. Bist du der Heimat zugetan, so fahre nicht zum Taliban“, reimte sie - natürlich wieder Beifall.

Aber auch Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) und SPÖ-Chef Andreas Babler bekamen ihr Fett ab. „Wir sandeln ab, während der Kanzler verkündet, wir sollen an Österreich glauben“, ätzte Meinl-Reisinger. Auch sei Klassenkampf nicht angebracht, so wie ihn der SPÖ-Chef Babler aktuell betreibe. „Wir Neos wollen Wohlstand für alle“, so die pinke Chefin. Das gehe nur, wenn sowohl Arbeitnehmer und Arbeitgeber die Ärmel hochkrempeln würden. Man schaffe das mit Innovation und besseren Produkten - auch nicht wirklich neu. Antworten zu brennenden Themen wie Pflege, Fachkräftemangel oder auch zur Teuerung blieb Meinl-Reisinger zumindest bei ihrer Rede schuldig.

Oberhofer will bleiben
Tirols Neos-Chef Dominik Oberhofer, um den sich zuletzt ob seiner politischen Zukunft so einige Gerüchte rankten, wetterte zunächst in bekannter Manier gegen die Landesregierung und meinte: „Ich bleibe noch lange in der Politik. Vielleicht länger, als mancher es sich wünscht!“

Und natürlich mündete dieser Abend im flammenden Appell von Meinl-Reisinger, im Superwahljahr 2024 für die Neos zu laufen. Neben der EU-Wahl und der Nationalratswahl vor allem auch in Innsbruck bei der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl im April.

Nicht das letzte Oktoberfest
Bei Brettljause, Schweinsbraten und Käsespätzle sowie jeder Menge Bier und Volksmusik klang das Neos-Oktoberfest aus. Aber es war sicher nicht das letzte mit politischer Besetzung in Tirol. Am Donnerstagabend etwa lud der Management Club Tirol am Baggersee in Innsbruck zum Oktoberfest. Auch dort hieß es „O‘zapft is“, gab es einen politischen Aufmarsch – ein Zeichen, dass Wahlen anstehen.

Platter wirbt für Tursky
Apropos Innsbruck-Wahl und Kandidaten. Nachdem nach wochenlangem Hin und Her seitens des „bürgerlichen Lagers“ endlich Noch-Digitalstaatssekretär Florian Tursky als Spitzenkandidat präsentiert wurde, wird nun daran gearbeitet, seinen Bekanntheitsgrad zu steigern. So meldete sich am gestrigen Donnerstag sogar Alt-Landeshauptmann Günther Platter zu Wort und betonte, dass Tursky „für das Bürgermeisteramt der Landeshauptstadt alles mitbringt, was es braucht. Er kann auf meine persönliche Unterstützung zählen.“ Was wenig verwunderlich ist, zumal Platter ja Turskys Karriere stets vorantrieb.

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