Es ist Freitag, für viele Menschen ein guter Tag für den Wochenendeinkauf. Jahrelang wurde uns gepredigt: Wir sollen verantwortungsvoll konsumieren. Bio oder zumindest regional, meist deutlich teurer.
Ich stehe also vor einem Supermarktregal und versuche, zwischen den vielen Optionen die richtige zu wählen. Bei vielen Produkten steht oben, wo sie abgepackt wurden, aber nicht, wo sie herkommen, und schon gar nicht, woher alle Lebensmittel kommen, die enthalten sind. Woher zum Beispiel die Bestandteile einer handelsüblichen Tiefkühlpizza kommen, lässt sich nicht herausfinden.
Heimische Tomaten verursachen viel CO₂
Also weiter zur Gemüseabteilung, da lässt sich doch eigentlich nichts falsch machen, oder? Alleine mit den Herkunftsländern der Tomaten könnte man eine kleine Weltreise machen. Regional kaufen ist richtig, oder? Es gibt doch schließlich das ganze Jahr frische Tomaten aus Österreich. Aus Glashäusern mit Hochleistungslampen ist das kein Problem. Das kostet jedoch extrem viel Energie und führt dazu, dass heimische Tomaten meist mehr CO₂ verursachen als die Tomaten aus Spanien.
Das ganze Jahr frisches Gemüse, ganz egal, ob saisonal oder nicht, das ist der Standard. Und so geht der Supermarktbesuch zu Ende und zurück bleibt das Gefühl, keine „richtige“ Entscheidung treffen zu können. Ohne das nötige Einkommen, einen klaren rechtlichen Rahmen für Lieferketten und einheitliche Kennzeichen ist der gute Konsum vor allem ein Märchen.
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