Hai attackiert Teenie:

„Der Augapfel war groß, sehr klebrig – sehr eklig“

Ausland
30.08.2023 14:17

Ein Schnorchelausflug vor der Küste Floridas kostete der US-Teenagerin Addison Bethea vor rund einem Jahr fast ihr Leben. Wie „aus dem Nichts“ attackierte sie plötzlich ein Hai - Addison verlor dabei ihr Bein. Die damals 17-Jährige hatte dabei aber noch großes Glück - insbesondere, da sie wusste, wie man in so einem Fall reagieren soll.

Die flachen Gewässer waren für die Betheas, die in dem Bundesstaat geboren und aufgewachsen sind, ein vertrautes Terrain. Die Gruppe Jugendlicher machte zunächst noch Witze über Haie, um einen mitschwimmenden Freund zu erschrecken, der mit ihnen unterwegs war.

Zunächst dachte die junge Frau an einen Scherz ihres Bruders Rhett, als sie ein Ziehen an ihrem Bein spürte, berichtetet sie nun dem britischen „Guardian“. Aber als sie auftauchte, sah sie, dass dieser unmittelbar vor ihr schwamm. „In diesem Moment wurde es mir klar“, sagt sie.

„Das war das Einzige, was ich tun konnte“
Der Hai erschien „aus dem Nichts“ an Addisons Seite und biss in ihre rechte Wade. Sie schrie nach ihrem Bruder: „Das war das Einzige, was ich tun konnte.“ Gerade als der sich umdrehte, um nach ihr zu sehen, griff der Hai erneut nach Addison, dieses Mal nach ihrem rechten Oberschenkel, und zog sie unter Wasser.

„Und dann kam ich wieder hoch, und da sah ich alles auf einmal: den Schwanz des Hais, der um sich schlug, das Blut. Es war eine Menge.“

Messerscharfe Zähne bohrten sich in Oberschenkel
Später schätzte Rhett die Länge des Hais auf mindestens 10 Fuß (ca. 3 Meter), wahrscheinlich ein Bullen- oder Tigerhai. Beide gehören zu den wenigen Arten, von denen bekannt ist, dass sie eine Gefahr für den Menschen darstellen können und in Florida häufig vorkommen. Doch selbst als Addison die „messerscharfen Zähne“ des Raubtiers registrierte, die sich in ihren Oberschenkel bohrten, spürte sie keinen Schmerz; stattdessen sei sie verwirrt gewesen, wie sie dem „Guardian“ weiter berichtet.

Der Angriff fühlte sich an wie in Zeitlupe oder wie ein Traum. „Wenn man versucht zu schreien und nichts herauskommt - so habe ich mich gefühlt.“ Sie habe dennoch versucht, so laut zu schreien, schrien, wie sie konnte, „damit mich jemand hört und ich nicht einfach im Wasser sterbe.“

Naturdokus als Lebensrettung?
Rhett schwamm hinüber und nahm Addison in seine Arme, sie wurde aber immer noch angegriffen. „In dem Moment fing ich an, den Hai zu schlagen“, sagt Addison. Eine Vorgehensweise, die sie aus Naturdokus kannte - darin wird oft geraten, das Tier im Falle eines Angriffs auf die Nase zu schlagen. Sie griff zudem in die Kiemen des Hais und stach ihm in die Augen. „Sein Augapfel war so groß wie ein Baseball: sehr groß, sehr klebrig - sehr eklig“, sagt sie. Ich erinnere mich, dass ich sogar in diesem Moment dachte: „Igitt“.

Der Angriff im Juni des vergangenen Jahres dauerte wohl nur rund 20 Sekunden (lang genug, wie Addison anmerkt). Ihre Freunde befanden sich die ganze Zeit über mit ihr im recht seichten Wasser, nur ein paar Meter entfernt. „Sie haben nicht verstanden, was passiert ist“, sagt sie. Erst ihre Schreie machten schließlich Passanten aufmerksam, ein Schnellboot eilte zur Hilfe.

Bein regelrecht abgerissen
An Bord gezogen, wurde schnell ein Druckverband angelegt, von ein paar Zentimetern oberhalb des Knies bis zur Hüfte war jedoch „mein ganzer Oberschenkel weg.“ Chirurgen konnten dann immerhin noch so viel vom Bein retten, dass die junge Frau nun nicht auf einen Rollstuhl angewiesen ist, sondern mit einer Prothese ihr Leben bestreiten kann.

Teenagerin schon wieder zurück im Wasser
Mittlerweile kann die jetzt 18-Jährige damit auch wieder ihr „normales Schritttempo“ gehen und findet sogar wieder Kraft fürs Fitnessstudio. In Zukunft möchte Addison Physiotherapie studieren, inspiriert durch ihre eigenen Erfahrungen im Krankenhaus. „Da ich so etwas durchmachen musste, habe ich das Gefühl, dass es gut wäre, anderen zu helfen“.

Inzwischen ist sie auch wieder am Ort des Angriffs gewesen - und wagte sich wieder ins Wasser. „Schwimmen, Schnorcheln und Surfen sind ein zu großer Teil meines Lebens, um sie aufzugeben“, so Addison. „Ich werde nicht darauf verzichten, wenn es etwas ist, das ich gerne tue.“

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