Trotz Teuerung

Bei Bio-Produkten sind die Kunden treuer als sonst

Tirol
24.08.2023 17:00

Die allermeisten Bioprodukte sind teurer als vergleichbare Lebensmittel aus dem Supermarkt. Doch das sind die Kunden bereit zu zahlen. Auch in der aktuellen Teuerungswelle bleiben viele Bio treu. Das bekräftigen Vertreter der Biobauern. Dennoch kehrten zuletzt fast 1500 österreichische Landwirte der Bio-Schiene den Rücken. 

Matthias Hammer, Biobauer aus Mieders in Tirol, ist zufrieden: „80 Prozent unserer Produkte vermarkten wir direkt. Einen Einbruch bei den Kunden registrieren wir nicht. Die Leute bekommen bei uns nicht nur Nahrungsmittel, sondern ein Gesamtpaket mit Nachhaltigkeit, Regionalität, Umweltschutz - und das wird geschätzt.“

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Im Biobereich betrug die Teuerung rund zehn Prozent, bei einigen Produkten deutlich weniger.

Simon Wolf, „Bio vom Berg“

„Preissprünge geringer als bei anderen Produkten“
Hammer ist einer von rund 2100 Tiroler Landwirte, die nach streng ökologischen Grundsätzen wirtschaften. Auch sie setze die Teuerung unter Druck, räumt Simon Wolf, Obmann von Bioalpin mit der bekannten Marke „Bio vom Berg“, ein. Gleichzeitig verweist Wolf darauf, dass die Preisanstiege bei Bioprodukten im Schnitt weniger groß sind als bei anderen Produkten. 17 Prozent Teuerung für Nahrungsmittel errechnete die Arbeiterkammer zuletzt. „Im Biobereich waren es rund zehn Prozent, bei einigen Produkten deutlich weniger“, stellt Wolf dem gegenüber. Mit der Umsatzentwicklung für „Bio vom Berg“ zeigt sich der Obmann zufrieden. 15 Millionen Euro waren es im Vorjahr. Diese Zahl werde man auch heuer halten können.

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Der Klimawandel fordert alle Landwirte. Doch mit einer konsequent ökologischen Bewirtschaftung können Wetterextreme leichter überstanden werden.

Christine Ritter, Obfrau von Bio-Austria Tirol

Dass es zuletzt einen deutlichen Rückgang bei Biobetrieben gab, führt Christine Ritter, Obfrau von Bio-Austria Tirol, auf das Auslaufen der jüngsten Förderperiode des Öpul-Programms zur Unterstützung ökologischer Landwirtschaft zurück. Doch ebenso wie Hammer und Wolf sieht sie in der Bio-Schiene eine an sich krisenfeste Wirtschaftsform – auch in Bezug auf den Klimawandel. „Dieser fordert alle Landwirte. Doch mit einer konsequent ökologischen Bewirtschaftung können Wetterextreme leichter überstanden werden“, betont Ritter.

30 Aussteller beim Bio-Bergbauernfest in Hall
Zehn Kartoffel-Sorten baut Biolandwirt Hammer an. Ihn amüsiert es immer wieder, dass Kunden diese Vielfalt dermaßen überrascht. Noch sei das Wissen um die geschmackliche Fülle auf den heimischen Feldern ausbaufähig, meint er. Um das zu ändern, wurde vor 20 Jahren das Bio-Bergbauernfest in Hall initiiert. Die 21. Auflage findet am 9. September statt. 30 Aussteller geben Einblick in ihr Sortiment und ihre Betriebe. Tausende Besucher werden erwartet.

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