Während seine ehemaligen Kollegen rund um Vincent Kriechmayr und Daniel Hemetsberger heute zum Übersee-Trainingslager nach Chile aufbrachen, genießt „Pensionist“ Matthias Mayer einen Sommer wie damals. Der 3-fache Olympiasieger freut sich aber schon auf seine Rückkehr in den Ski-Weltcup.
Ein Sommer, in dem nicht der Konditionsaufbau für die neue Weltcup-Saison im Vordergrund steht - den hatte Matthias Mayer schon seit etlichen Jahren nicht mehr. Nun, nach seinem im Dezember verkündeten Karriereende, genießt der 33-Jährige diesen dafür umso mehr. „Es ist nicht mehr alles so durchgetaktet, lebt sich in gewisser Weise einfacher“, erzählt der 3-fache Olympiasieger. Der betont: „Ich bin körperlich gut im Saft.“
Davon konnte man sich schon vor einigen Tagen ein Bild machen, als er gemeinsam mit seinen ehemaligen Teamkollegen bei einem rund eineinhalbstündigen Eishockey-Trainingsspiel in der Red-Bull-Akademie in Salzburg mitmachte. Und anschließend stöhnte: „Da spritzt`s dir das Laktat aus den Ohren.“ Klar: „Ich mache noch immer viel Sport - aber eben alles nicht mehr so intensiv wie früher.“
Viel eher als in der Kraftkammer sieht man den Kärntner in diesen Tagen auf dem Tennisplatz, auch beim von Alex Antonitsch organisierten „Race to Kitzbühel“ nahm er teil. Völlig ohne Druck. Der ein Mitgrund für seinen Rücktritt war: „Der Leistungsdruck wird mir sicher nicht fehlen.“ So sei Mayer „froh, dass die Entscheidung so gefallen ist“.
Premiere beim Trainingslager in Zermatt
Ganz abgenabelt hat er sich vom Weltcup-Zirkus ja ohnehin nicht. Ab der neuen Saison steht er dem ÖSV-Herrenteam als Berater und Mentor zur Seite, soll seine Erfahrungen speziell an die Jungen weitergeben. All das auf Initiative von Cheftrainer Marko Pfeifer, der den Kärntner im Verband halten wollte. Ehrt Mayer, der sagt: „Die Aufgabe hat einen großen Reiz, ich bin sehr motiviert und versuche, für alle das Beste herauszuholen.“ Erstmals dabei ist er beim Schneetraining in Zermatt, wo im November der Speed-Start steigt.
Auch nach Kitzbühel und Bormio reist Mayer mit, ebenso zum Finale in Saalbach. Und zu ausgewählten Europacuprennen. „Den jüngeren Burschen kann er sicher sehr viel mitgeben: Inspiration im Training, Hinweise beim Besichtigen und Tipps, wie man das auf der Piste umsetzt, wo man dann die entscheidenden Zehntel und Hundertstel herausholt“, hofft Alpinchef Herbert Mandl. Aber auch für die Arrivierten sei er eine Hilfe: „Es gibt Details, die zum Gewinnen nötig sind - da hat er viel Erfahrung.“
„So einbauen, dass alle was davon haben“
Auch Abfahrts-Trainer Sepp Brunner erhofft sich viel von Mayer. „Ich sehe Mothl eher als Berater. Ich war ja lange in der Schweiz, dort hatten wir das auch mit Didier Cuche und Didier Defago.“ Und weiter: „Es geht darum, zu vermitteln, wie man an gewisse Sachen herangeht. Das bringt Mothl vielleicht besser rüber als wir Trainer, er hat das ja als Aktiver miterlebt. Wir werden ihn so einbauen, dass alle was davon haben.“
Lobende Worte für Kärntner Landsmann Schwarz
Das soll auch Marco Schwarz zu Gute kommen. Dem Mayer schon als Aktiver vergangene Saison speziell zu Saisonbeginn in Lake Louise und Beaver Creek half, gemeinsam mit ihm Kurssetzung und Linienwahl besprach. Für ihn hat Mayer nur lobende Worte: „Seine Technik macht ihn extrem stark. Und er braucht wenig Erfahrungswerte, hat ein tolles Gefühl - wenn er dran bleibt, kann er heuer in den Speed-Rennen konstant in die Top 5 fahren.“ Der Trainer muss es ja wissen ...
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