Schwarz-Blau in NÖ

Hergovich: „War noch nie auf so einer Hochzeit“

Politik
10.08.2023 13:31

Den Kampf gegen die Teuerung und mehr Transparenz in der niederösterreichischen Landesregierung hat sich SPÖ-Landesparteivorsitzender Sven Hergovich auf die Fahne geheftet. Im System versickere zu viel Geld, das man besser einsetzen könne. Die schwarz-blaue koalitionäre Eheschließung bezeichnet er im krone.tv-Talk mit Jana Pasching als seltsam: „Auf so einer Hochzeit, war ich noch nie.“

Niederösterreich ist das einkommensstärkste Bundesland und damit auch jenes Land, in dessen Regierung die höchsten steuerlichen Abgaben fließen. „Trotzdem schafft es die schwarz-blaue niederösterreichische Landesregierung, dass es am wenigsten Dienstleistungen für die eigene Bevölkerung gibt.“ In Wien werde viermal so viel im Jahr in den öffentlichen Verkehr investiert und man habe längst den kostenlosen ganztägigen Kindergarten, im Burgenland habe man die Heizkosten gestoppt und den Mindestlohn gedeckelt eingeführt. Hergovichs Ziel sei es demnach, das alles auch in Niederösterreich zu schaffen und zu verhindern, dass nicht mehr so viel Geld im System versickert. „Wir geben im Jahr als Land 500 Millionen Euro an Förderungen aus und niemand kontrolliert, an wen gezahlt wird und ob doppelt und dreifach kassiert wird.“

SPÖ-Forderung: „Zinskosten gehören gedeckelt“
Hergovich fordert außerdem mehr Eingriffe in den Markt, um etwa Wohnen wieder leistbar zu machen: Man schaue zu, wie die Kreditzinsen explodieren und die Banken Rekordgewinne machen. Die Sparzinsen bleiben niedrig, während Kreditzinsen in die Höhe gehen. Die Forderung, die Hergovich erstmals vorlegt: „So wie jetzt die Heizkosten im Burgenland gedeckelt werden, soll auch im Bereich der Zinsen eingegriffen werden und Zinskosten gedeckelt werden.“ Das Ziel: „Kein Häuselbauer in diesem Land darf mehr als drei Prozent Zinsen zahlen. Es kann nicht sein, dass die Banken die stillen Krisenprofiteure sind, über die niemand spricht.“

Hergovich: „Es kann nicht sein, dass die Banken die stillen Krisenprofiteure sind, über die niemand spricht.“ (Bild: krone.tv)
Hergovich: „Es kann nicht sein, dass die Banken die stillen Krisenprofiteure sind, über die niemand spricht.“

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hat sich in den vergangenen Wochen mehrmals für die Zusammenarbeit zwischen Schwarz-Blau in Niederösterreich verteidigen müssen, weil es dazu auch Kritik gab. Wie läuft die Zusammenarbeit, aus Sicht der Roten? Diese „koalitionäre Eheschließung“ beider Parteien habe für Hergovich in einer interessanten Art und Weise stattgefunden, „weil man sich gegenseitig nicht gewählt hat“. „Man tritt vor den Altar und der Pfarrer fragt, ob man sich heiraten will, beide sagen Nein und man ist trotzdem verheiratet. Ich war schon bei vielen Hochzeiten, aber bei solch einer war ich in meinem ganzen Leben noch nie.“

Den ganzen Talk mit Sven Hergovich sehen Sie im Video oben.

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