Verlangsamt Verlauf

Neues Alzheimer-Medikament wirkt im Frühstadium

Wissenschaft
18.07.2023 17:06

Forscherinnen und Forscher suchen weltweit nach Mitteln, um Alzheimer zu bekämpfen. Ein neues US-Medikament schafft es nun, das Fortschreiten der hirnschädigenden Krankheit im Frühstadium um 60 Prozent zu verlangsamen. Allerdings kommt es häufig zu Nebenwirkungen wie Hirnschwellungen und Hirnblutungen.

Hirnschwellungen traten bei mehr als vier von zehn Patientinnen und Patienten mit einer genetischen Veranlagung zur Alzheimer-Krankheit auf. Weitere 31 Prozent der Studienteilnehmenden erlitten Hirnblutungen, nachdem sie Donanemab eingenommen hatten. In der Gruppe, die ein Placebo erhielten, waren es 14 Prozent. Mit der Behandlung wurden sogar drei Todesfälle in Verbindung gebracht.

Überwachung nötig
Donanemab ist das neue Alzheimer-Medikament des US-Pharmakonzerns Eli Lilly, wie der Nachrichtensender n-tv berichtete. „Diese Nebenwirkungen sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden“, aber die meisten Fälle ließen sich in den Griff bekommen, sagte Studienleiterin Liana Apostolova von der Indiana University School of Medicine. Das könne etwa durch das Absetzen des Medikaments oder durch regelmäßige Magnetresonanztomographie (MRT) sein. 

Der US-Pharmakonzern hatte bereits im Mai erste Daten veröffentlicht. Damals hieß es noch, dass das neue Medikament den kognitiven Abbau um 29 Prozent verlangsamen würde im Vergleich zu einem Placebo. Nun stellten die Forscherinnen und Forscher fest, dass Donanemab das Fortschreiten der hirnschädigenden Krankheit im Frühstadium gar um 60 Prozent verlangsamen kann. Konkret werden Ablagerungen des Proteins Beta-Amyloid aus dem Gehirn entfernt.

Die Daten würden unterstreichen, dass eine frühe Diagnose den Verlauf von Alzheimer wirklich verändern könne, sagte Lily-Vorstandsmitglied Anne White. Das Medikament hätte auch Monate nach dem Absetzen noch einen Nutzen. Dieser müsse allerdings in Relation zu den „Schäden dieser Medikamente“ betrachtet werden, heißt es in einem Fachartikel in der Zeitschrift JAMA (Journal of the American Medical Association, Anm.), in der die kompletten Studienergebnisse veröffentlicht wurden.

Immer mehr Demenzkranke
Weltweit leiden laut WHO 55 Millionen Menschen an Demenz, die meisten davon an Alzheimer. Dabei handelt es sich um eine neurodegenerative Erkrankung, die vor allem bei Menschen über dem 65. Lebensjahr auftritt. Symptome sind unter anderem Störungen des Gedächtnisses, der Sprache, der örtlichen und zeitlichen Orientierung. Die Krankheit ist nach dem Arzt Alois Alzheimer benannt, der sie 1906 erstmals beschrieb.

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