Ein 35-jähriger Deutscher hatte sich seinen Lohn aufgestockt, indem er den Chef bestahl. Nun kam es zum Prozess am Landesgericht Feldkirch.
„Ich bekenne mich schuldig. Es tut mir leid, aber ich werde den Schaden wiedergutmachen." So lauteten die reuigen Worte eines mehrfach wegen Betrugs verurteilten Mannes, am Mittwoch in den Räumlichkeiten des Landesgerichts Feldkirch.
Bürokasse als Selbstbedienungsladen
In seiner Funktion als Rezeptionist in einem Hotel im Bregenzerwald hatte sich der Angeklagte Anfang des Jahres mehrmals selbst bedient. Sprich: Er griff in die Bürokasse und stahl auf diese Art und Weise insgesamt rund 1600 Euro.
„Er hatte sämtliche Zugänge zu Kassa und Tresor. Ich persönlich hatte ihm den Code für den Tresor gegeben“, erinnert sich sein 63-jähriger nunmehriger Ex-Chef.
Laut dessen Aussagen soll der diebische Mitarbeiter bei der Bewerbung noch gemeint haben, für den Job „bestens qualifiziert“ zu sein. Diese Aussage stellte sich nun im Nachhinein als Ironie des Schicksals heraus.
Dass sich der bereits Vorbestrafte mit dieser neuerlichen Straftat im Hotel nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, sieht der einstige Rezeptionist zwar vor Richterin Silke Sandholzer ein. Doch um einen weiteren Eintrag ins Strafregister kommt der insgesamt mit fünf Vorstrafen belastete Mann auch bei aller Geständigkeit nicht umhin.
„Sie sind erst vor kurzem in Zell am See zu einer bedingten Haftstrafe verurteilt worden. Dazu kommen noch vier Vorstrafen in Deutschland, die erschwerend wirken.“ Die Frau Rat spricht den Langfinger wegen Diebstahls schuldig und verhängt über ihn eine Zusatzstrafe von 900 Euro. Das gestohlene Geld muss er binnen 14 Tagen zurückzahlen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Der Angeklagte jedenfalls schien bei Gericht geläutert. Er hätte nun schon einiges in seinem Privatleben geändert. Zudem wollte er eine neue Stelle antreten - und zwar fernab der Gastronomie. Hoffentlich ist er für diese dann tatsächlich „bestens qualifiziert“.
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