Parteiinterne Kritik

Kovacs: Bablers Forderungen „nicht glaubwürdig“

Politik
02.07.2023 16:06

In der SPÖ kehrt mit dem neuen Parteivorsitzenden Andreas Babler keine Ruhe ein. Am Sonntag kam wieder scharfe Kritik aus den eigenen Reihen - diesmal von Günter Kovacs, dem Vertreter der burgenländischen SPÖ. Babler solle etwa eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich in Traiskirchen versuchen, ansonsten sei das „nicht glaubwürdig“.

Kovacs kommt aus dem Lager des burgenländischen Landeshauptmanns Hans Peter Doskozil, der in der Vorsitzfrage verloren hat. Sein Widerspruch habe aber nicht damit zu tun, versicherte er am Sonntag. In der ORF-Sendung Hohes Haus kritisierte der Politiker jetzt gleich mehrere Forderungen Bablers. Tempo 100 auf Autobahnen sei für ihn „ganz neu“. Wenn die Pendlerinnen und Pendler nur mehr 100 Kilometer pro Stunde fahren dürften, sei das „sicher nicht in Ordnung“. Außerdem sei es „keine Mehrheitsmeinung“, richtete Kovacs Babler aus. Bei so einer Forderung müssten zuerst die Länder befragt werden, erst dann solle man damit an die Öffentlichkeit gehen.

von links: Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Ex-Bundesratspräsident Günter Kovacs (Bild: zVg)
von links: Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Ex-Bundesratspräsident Günter Kovacs

Wenig Verständnis hat Kovacs auch für eine Legalisierung von Cannabis. Dealerinnen und Dealer müssten härter bestraft und die hohe Zahl der Drogentoten berücksichtigt werden. „Da kann ich nicht dafür sein, dass man das legalisiert, auf keinen Fall.“ Bezüglich einer 32-Stunden-Woche schlug der SPÖ-Politiker vor, dass Babler dies in seinem „eigenen Wirkungsbereich“ Traiskirchen (dort ist er Bürgermeister, Anm.) ausprobieren könne.

ÖVP: „Sozialdemokratie schafft sich selbst ab“
Die ÖVP und FPÖ verfolgen das Schauspiel unterdessen. „Der neue SPÖ-Vorsitzende ist offenbar bei dem Versuch, die SPÖ zu einen, bereits gescheitert. Der selbsternannte Marxist Andreas Babler verliert sich in Widersprüche und innerhalb der SPÖ gibt es diametral andere Ansichten als die des Parteivorsitzenden. Die Sozialdemokratie schafft sich selbst ab“, findet ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker in einer Aussendung.

Bablers Politik sei nichts „für die breite Masse. Ein erfahrener Politiker wie Kovacs weiß das und artikuliert das auch, selbst wenn er die Grabenkämpfe innerhalb der SPÖ damit fortsetzt“, kommentierte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz. Die Sozialdemokratie sei „in Grabenkämpfen mit sich selbst beschäftigt.“

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele