Etappensieg für jeden einzelnen Unterstützer der Bürgerinitiative „FurFreeEurope“: Der EU-Agrarministerrat hat sich am 26. Juni bei einem Treffen in Luxemburg für ein Verbot von Pelzfarmen beziehungsweise des Verkaufs von Zuchtpelzen innerhalb der EU ausgesprochen. „Krone“-Tierecke-Leiterin Maggie Entenfellner verlangt zudem dringend ein Handels- und Importverbot.
Ob Pelzbommel, Pelzkragen oder Pelzbesatz an Jacken und Schals: Jedes noch so kleine Accessoire steht in direktem Zusammenhang mit Tierquälerei. Jährlich sterben 100 Millionen Tiere, nur um zu Modeartikeln verarbeitet zu werden. Allein in einigen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) werden jährlich rund 45 Millionen Tiere unter desaströsen Bedingungen gehalten und schließlich im Jungtieralter zur Pelzgewinnung getötet. Aus Tierschutzsicht ist echter Pelz niemals „ethisch korrekt“.
Seit 18 Jahren sind Pelzfarmen in Österreich verboten
In den vergangenen Jahren haben immer mehr Länder entweder für ein Verbot der Pelztierhaltung gestimmt, die Haltung bestimmter Tierarten verboten oder strengere Vorschriften eingeführt, die diese Praxis effektiv einschränken. Bisher haben 19 EU-Mitgliedsländer Pelzfarmen verboten, darunter auch Österreich, oder die Pelzproduktion massiv eingeschränkt.
1,7 Millionen Stimmen für ein pelzfreies Europa
Mai 2022 startete die europäische Bürgerinitiative „FurFreeEurope“ mit dem Ziel, eine Million Unterschriften für ein Verbot dieser grausamen Produktion sowie ein Pelz-Verkaufsverbot im Binnenmarkt zu fordern. Rund 1,7 Millionen EU-Bürger haben unterzeichnet.
Die Zeit von Pelzfarmen und letztlich auch des Verkaufs von Produkten aus Echtpelz ist abgelaufen. Genug EU-Bürger haben sich dafür ausgesprochen - die Europäische Kommission muss endlich handeln
Veronika Weissenböck, Vier Pfoten-Kampagnenleiterin
Bild: © VIER PFOTEN | Adrian Almasan
Erfolg jedes einzelnen
Die Forderung der Bürgerbewegung trägt erste Früchte: Der EU-Agrarministerrat hat sich diese Woche bei einem Treffen in Luxemburg mit einer klaren Mehrheit für ein Verbot von Pelzfarmen beziehungsweise des Verkaufs von Zuchtpelzen innerhalb der EU ausgesprochen - 18 Länder waren dafür und lediglich vier Länder dagegen, drei Länder haben sich der Stimme enthalten. Ein entsprechender Antrag war von Österreich, Deutschland und den Niederlanden eingebracht worden.
Dieses Abstimmungsergebnis ist ein wichtiger Etappensieg auf dem Weg zum endgültigen Verbot von Pelzfarmen, jedoch noch nicht ausreichend, um das Töten für Pelz zu stoppen! Maggie Entenfellner von der „Krone“-Tierecke: „Damit die Forderung kein zahnloser Papiertiger wird, muss es auch ein Handels- und Importverbot geben. Ohne diesen verlagert sich das Leid nur in Länder wie China.“ Nun ist die EU-Kommission aufgefordert, einen entsprechenden Gesetzesvorschlag vorzulegen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.