Wiener „Serientäter“

Stöckelschuh-Stalker terrorisierte Nachbarinnen

Gericht
26.06.2023 12:45

Für junge Frauen in Wien-Donaustadt wurde der Albtraum zum Alltag. Beginnend mit seinem 14. Geburtstag begann der heute 18-jährige Angeklagte, mehrere Frauen im Wohnhaus beharrlich zu verfolgen. Der Jugendliche wurde dabei immer bedrohlicher.

„Wieso machen Sie denn sowas?“, fragt die Richterin. „Einfach aus Spaß“, beteuert der angeklagte Jugendliche. Sehr lustig ist es aber nicht, was die Zeuginnen in Saal 301 im Wiener Landesgericht berichten: „Er ging mir bis zur U-Bahn nach, so nah, dass ich ihn hinter mir gespürt habe“, „Er lauerte mir ständig auf. Während ich mit dem Lift fuhr, lief er die Stiegen hinunter, um schon dazustehen, wenn die Tür aufgeht“, „Er stand mehrfach starr vor meinem Fenster und starrte ins Zimmer“. „Er blockierte mit der Hand die Tür, ging in mein Büro“, „Er verfolgte mich bis in die Garage, lief meinem Auto nach“, „Er klingelte und fragte, ob ich Stöckelschuhe trage“.

Zitat Icon

Er lauerte mir ständig auf. Während ich mit dem Lift fuhr, lief er die Stiegen hinunter, um schon dazustehen, wenn die Tür aufgeht.

Ein Opfer erinnert sich.

Damenschuhe vor die Türen der Opfer gestellt
Die Stöckelschuhe spielen in dem Fall eine zentrale Rolle. Für sie dürfte der Schüler einen Fetisch entwickelt haben. Mehrmals soll der bullige Jugendliche, dessen Eltern aus China stammen, selbst mit Stöckelschuhen im Stiegenhaus gesehen worden sein. Seinen Opfern stellte er hochgelegte Damenschuhe vor die Wohnungstüre: „Das war unheimlich“, erinnert sich ein Opfer. 

Zitat Icon

Er stand mehrfach starr vor meinem Fenster und starrte ins Zimmer.

Eine Nachbarin berichtet.

Gerichtspsychiater Peter Hofmann macht ein ergänzendes Gutachten. (Bild: Groh)
Gerichtspsychiater Peter Hofmann macht ein ergänzendes Gutachten.

Plötzliche Fußtritte von hinten 
Das beängstigende Verhalten des Angeklagten steigerte sich stetig. So kam es laut der Frauen zu plötzlichen Fußtritten gegen den Knöchel. Einer anderen Dame stellte er "das Haxl". Doch nicht nur das: „Einmal hat er mich in den Lift verfolgt und zu stöhnen begonnen. Da hab ich gesehen, dass er neben mir masturbiert“.

Zitat Icon

Einmal hat er mich in den Lift verfolgt und zu stöhnen begonnen. Da hab ich gesehen, dass er neben mir masturbiert.

Eine der belästigten Frauen zur Richterin.

Ergänzendes Gutachten notwendig
Der passionierte Geigenspieler bekennt sich im Prozess teilweise schuldig. Im August sollen seine Eltern aussagen. Gerichtspsychiater Peter Hofmann wird den „Serientäter“ in der Justizanstalt Josefstadt aufgrund neuer Fakten ergänzend begutachten. Vertagt.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele